Bochum. Der legendäre weiße Pottwal kommt am 20. Februar in Bochum auf die Bühne. Mit Roland Riebeling kehrt im Frühsommer ein Publikumsliebling zurück.
Vor und hinter den Kulissen des Prinz-Regent-Theaters (PRT) in Bochum ist einiges in Bewegung. Von einer der größten Anschaffungen der letzten Jahre dürften die Besucherinnen und Besucher wahrscheinlich gar nicht viel mitbekommen: Auf dem Dach des Theaters wird gerade eine neue Lüftungsanlage installiert, die künftig für eine bessere Luftqualität während der Vorstellungen sorgen soll.
Prinz-Regent-Theater Bochum schaut ins Frühjahr
In Corona-Zeiten ist das für viele Zuschauer eine wichtige Nachricht. „Unsere alte Lüftung hat aber auch schon super funktioniert“, beruhigt Geschäftsführerin Anne Rockenfeller. „Da mussten wir nur immer selbst nachmessen, ob die CO2-Werte noch passen. Das übernimmt die neue Anlage jetzt von allein.“ Die Kosten (ein mittlerer fünfstelliger Betrag) werden vom Investitionsfonds Kulturelle Infrastruktur übernommen, mit dem Spielstätten in ganz Nordrhein-Westfalen gefördert werden.
Im Prinz-Regent-Theater gilt 2G-Plus
Nach aktuellen Corona-Auflagen hat sich das Prinz-Regent-Theater dazu entschlossen, auf die 2G-Plus-Regel umzustellen. Das heißt: Einlass erhält nur, wer „geboostert“ ist oder einen tagesaktuellen Schnelltest nachweisen kann.Der Test kann auch vor Ort im Theater gemacht werden (5 Euro). Alle Infos unter 0234 / 77 11 17 und prinzregenttheater.de
Auch sonst laufen im PRT die Vorbereitungen für die zweite Hälfte der neuen Spielzeit auf Hochtouren. „Zumindest auf dem Papier haben wir alles durchgeplant“, sagt der künstlerische Leiter Hans Dreher, der Bochums größte Off-Bühne seit 2018 anführt. Immer vorausgesetzt, kein neuer Corona-Lockdown funkt dazwischen, können sich die Besucher auf ein abwechslungsreiches Frühjahr freuen.
Moby Dick
Als größten Wurf in dieser Spielzeit plant Hans Dreher eine Theateradaption des legendären Romans „Moby Dick“ von Herman Melville. Mit einem vierköpfigen Ensemble (Yvonne Forster, Oliver Möller, Matthias Hecht und Jonny Hoff) soll die symbolträchtige Reise des besessenen Kapitäns Ahab auf der Bühne erzählt werden. Dreher formt aus dem 700-Seiten-Wälzer gerade eine eigene Stückfassung: „Das zu machen, ist ein langgehegter Traum von mir“, sagt er. Über viele Jahre habe er das Buch immer mal wieder zur Hand genommen, ohne es je komplett gelesen zu haben. „Erst jetzt entdecke ich, was da alles drinsteckt und was für ein toller Stoff das ist.“
Die Jagd auf den weißen Pottwal soll mithilfe des Videokünstlers Patrick Praschma auf die Bühne kommen, der bereits beim „Faust“ für findungsreiche Videos sorgte. „Im Theater hat man die absolute Freiheit, auch mal ganz andere Bilder für eine bekannte Geschichte zu finden“, meint Dreher. Die Proben haben begonnen, die Premiere ist für den 20. Februar geplant.
Peepshow / Der Heiler
Im Frühjahr setzt das PRT seine Zusammenarbeit mit der Folkwang-Uni fort. Seit einigen Jahren können hier Regie-Absolventen auf großer Bühne mächtig Eindruck hinterlassen, was nicht selten überraschend und spannend ist. Diesmal sind gleich zwei junge Theatermacher dabei: Hannah Frauenrath zeigt am 23. April eine Inszenierung des eher unbekannten Stücks „Peepshow“ von Marie Brassard als Solo für Maike Elena Schmidt.
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Kurz darauf meldet sich Alexander Vaassen zu Wort, der ebenfalls Regie im Folkwang-Theaterzentrum studiert. Er zeigt das Stück „Der Heiler“ von Oliver Bukowski. Die Zuschauer dürfen sich dann auf die Rückkehr von Roland Riebeling freuen, der bis 2018 im Ensemble des Schauspielhauses zu sehen war. Unter Ovationen erhielt der überaus beliebte Schauspieler 2017 den Bochumer Theaterpreis. Seither sieht man ihn vornehmlich im Fernsehen: etwa regelmäßig im Kölner „Tatort“. Premiere: 4. Juni.
Der Tatortreiniger Teil 2
Ebenfalls im Frühsommer geplant ist eine zweite Episode des „Tatortreinigers“ mit Maximilian Strestik als Heiko „Schotty“ Schotte. Der erste Teil „Das freie Wochenende“ wurde bei der Premiere im letzten Dezember schwer gefeiert. „Ursprünglich war die Idee, dass wir das bei uns im Foyer spielen und nicht im Saal“, sagt Hans Dreher. „Mal schauen, ob uns das diesmal gelingt.“