Bochum-Bergen. Sportanlage in Bochum-Bergen wurde für drei American-Football-Teams umgebaut. Die Modernisierung verschlang mehr als eine Million Euro.
Der Rasen wird nicht gemäht, er ist also für Fußballer völlig ungeeignet. Dabei dreht sich hier schon alles um den Ball, besser: ein Ei. Gleich drei Vereine profitieren von der Komplett-Renovierung der Sportplatzanlage am Schultenhof in Bochum-Bergen für ihren Trainings- und Spielbetrieb. Damit ist knapp auf der Stadtgrenze mit Herne ein Sportzentrum für den American Football entstanden.
Bochum hat jetzt ein eigenes Sportzentrum für American Football
Aus den 1930er Jahren stammt der Platz ursprünglich, und bei der Erinnerung an die ersten Begegnungen im American Football denken bei der Übergabe die Beteiligten nur an eins: „Schlamm“. Das ist lang vorbei, der spezielle Kunstrasen ist mit einer Sand-Kork-Mischung eingestreut, die dämpfend wirkt, und auf der ein Fußball kaum rollen würde. Das Ei der Bochum Miners, Cadets und Rebels, die sich die Anlage teilen, soll ja auch nur fliegen.
Die Bochumer Teams starten aus der Corona-Zwangspause
Der Nieselregen kann an diesem Eröffnungstag nicht stören, zu froh sind alle Aktiven, nach der Corona-Zwangspause wieder auf den Platz zu gehen – und dann auf den für 1,3 Millionen Euro so ansehnlich überholten. Im Paket ist dafür die Zufahrt von der Vödestraße (Herner Stadtgebiet) erneuert, der Parkplatz vergrößert, eine Tribüne und eine Flutlichtanlage sind gebaut worden.
Für die Statistik
7200 Quadratmeter Kunstrasen sind an der Sportanlage am Schultenhof verlegt worden, eingefasst von 1400 Metern Drainage-Rohren. Eine 35 Meter breite terrassenartige Tribüne wurde gebaut. Der Parkplatz hinter der neu asphaltierten Einfahrt von der Vödestraße (Herne) fasst etwa 50 Pkw.In knapp elf Monaten sind hier 1,3 Millionen Euro des 10,8 Millionen Euro starken Paketes der Baumaßnahmen 2020/21 in der Gesamtstadt verbaut worden.
„Darauf haben wir wirklich lange gewartet“, beschreiben Nicole von Keitz und Jennifer Caris die Gefühlslage der Footballer. Das erste Spiel gegen die Aachen Vampires steht für die Damen der Bochum Miners an, und prompt verzögert sich alles, man wartet auf OB Thomas Eiskirch und die förmliche Eröffnung.
Bochum: Der neue Parkplatz – fast schon Luxus
„Es stand ja auf der Kippe, ob wegen der Pandemie überhaupt in dieser Saison noch was passieren würde“, erklären die Vorsitzende und die Geschäftsführerin der Miners. Wie häufig im Football gehören sie dem „spielenden Vorstand“ an.
„Für uns geht’s deshalb auch ganz um den Spaß heute, der steht weit vor einem Sieg.“ Die „Vampire“ aus Aachen haben die weiteste Anreise in der Gruppe der Miners in der 2. Bundesliga.
Neue Anlage soll Nachwuchsarbeit erleichtern
Wie glücklich die Football-Familie mit ihrem „neuen“ Platz ist, zeigt sich schon daran, dass vor allem der Parkplatz als ein echter Luxus angesehen wird – auch wenn er zur Premiere prompt mit etwa 50 Pkw und dem Bus der Aachenerinnen schon randvoll ist.
Der Oberbürgermeister fasst sich kurz, „wir wollen ja schließlich mit dem Sport anfangen“. Mit dem Kunstrasen und den stabilen Umkleiden, die an die Stelle der uralten und völlig unzureichenden Baracken gebaut worden sind. Das Thema sei immer wieder mal angepackt worden, jetzt endlich hätten die drei Vereine eine gute Grundlage für einen ganzjährigen Trainings- und Spielbetrieb, und damit könne auch wieder die Nachwuchsarbeit richtig anlaufen.
Eine gute Partie, aber eine knappe Niederlage hatte OB Eiskirch den Aachen Vampires noch gewünscht. Den Gefallen taten die ihm nicht: 0:35 hieß es nach vier Vierteln für die Gäste.