Die neue Mannschaft des TV Wanne startet Ende Aprilin die Meisterschaft.

Das waren noch Zeiten. Auf der Internetseite der Black Barons, der neuen American Football-Abteilung im TV Wanne 1885, sind Fotos aus dem Jahr 1981 zu sehen. Sie zeigen Spielszenen des damaligen American Football-Teams Herne Tigers gegen die Mönchengladbach Mustangs, vor über 1000 Zuschauern im Sodinger Stadion.

Dass diese Sportart hier wieder in vergleichbare Dimensionen vorstößt: Die Black Barons, gegründet im vergangenen Jahr, haben sich zumindest auf den Weg dorthin gemacht.

Dazu passt ein Satz von Uwe Reuber, Abteilungsleiter und Headcoach der Black Barons, aus dem Dezember. „Damit gibt es für uns keinen Weg mehr zurück“, kommentierte er den bestätigten Eingang der Lizenzunterlagen für ein Seniorenteam und eine U16-Mannschaft für die Saison 2017.

Ende April startet die Spielzeit für die Black Barons. Die U16-Junioren treten in einer Spielgemeinschaft mit den Bochum Rebels im Turniermodus an, die Senioren des TV Wanne wurden vom Verband eingruppiert in die NRW-Liga Ost. Es ist die siebte Liga und sie ist speziell für neu gegründete Mannschaften angelegt. Neben den Black Barons treten bislang dort an: Duisburg Seahawks, Lippstadt Eagles, Brilon Lumberjacks und Iserlohn Titans.

Die Zahl von Mannschaften insgesamt sei in den vergangenen drei, vier Jahren „rapide angestiegen“, sagt Uwe Reuber. Spiele der amerikanischen NFL seien auf Pro 7 Maxx im Fernsehen zu sehen, der Super Bowl wird übertragen und stößt auf großes Interesse: „American Football erreicht ein immer größeres Publikum“, so Reuber.

Black Barons-Abteilung zählt bislang 90 Mitglieder

Die Abteilung des TV Wanne zählt bislang insgesamt 90 Mitglieder. Zum Kader der ersten Mannschaft gehören 58 Spieler, darunter auch erfahrenere aus Nachbarstädten. Acht U16-Footballer spielen zusammen mit ihren Altersgenossen aus Bochum.

In dieser Woche haben sie das Training nach der Pause über den Jahreswechsel wieder aufgenommen. Ein konkretes sportliches Ziel ist für die erste Saison noch nicht ausgerufen, sondern es lautet, einfach in der Premierenspielzeit sportlich Fuß zu fassen. „Dieses Jahr dient zum Aufbau. Ob es nächstes Jahr zum Angriff auf einen möglichen Aufstieg reicht, wird man sehen“, sagt Uwe Reuber.

Erst einmal solle 2017 die Basis weiter ausgebaut werden. Die Ligaspiele seien das eine, so Reuber, „aber rechts und links gehört ja auch noch einiges dazu.“ Etwa Schiedsrichter, Koordinatoren, Betreuer, medizinisches Personal und schlicht Leute mit Interesse an dieser Sportart, mit helfenden Händen.

Jetzt steht erst einmal das Training zur Saisonvorbereitung an, und sobald die Heimspiele auf dem Platz an der Plutostraße ausgetragen werden, würden der Sport und die Mannschaft „greifbarer“, so sagt es Uwe Reuber.

Dann erreicht der American Football, nach 18 Jahren Pause, auch hier vor Ort wieder sein Publikum.