Bochum. Nach mehr als eineinhalb Jahren gibt wieder American-Football-Spielbetrieb. Die Bochumer verzichten darauf – aber nicht auf den Sport komplett.

Die American Footballer der Bochum Rebels haben sich dafür entschieden, in dieser Saison nicht an den Start zu gehen. Grund für die Entscheidung ist das hohe Verletzungsrisiko aufgrund der kurzen Saisonvorbereitung.

Der nordrhein-westfälische American Football Verband (AFCV-NRW) hat in der vergangenen Woche entschieden, die Amateurligen im August spielen zu lassen. Eine Einfachrunde soll dabei bis zum Oktober durchgezogen werden. Diese Lösung gilt sowohl für die Damen, als auch die Herrenteams ab der dritten Liga.

Bochum Rebels machen von ihrem Startrecht keinen Gebrauch

In Bochum haben sich die Rebels dazu entschlossen, von einem Startrecht nicht Gebrauch zu machen, denn „das Verletzungsrisiko bei gerade einmal acht Wochen Vorbereitung ist einfach zu groß“, so Daria Zimmermann, 2. Vorsitzende und Trainerin der Rebels. „In Abstimmung des Vorstandes mit den Coaches und auch Spielerinnen und Spielern ziehen wir bei der Entscheidung an einem Strang.“

Die Vorbereitungszeit beim American Football beträgt in der Regel ein halbes Jahr. Aufgrund der Corona-Regelungen war ein Training im Vollkontaktsport jedoch bis in den Juni nicht möglich, so dass bislang gerade einmal vier Wochen voll trainiert werden konnte.

„Die paar Trainingseinheiten sind zu wenig“

„Nach nun eineinhalb Jahren Trainingspause sind die paar Trainingseinheiten einfach zu wenig“, so Zimmermann weiter. „Wir haben auch eine Verantwortung den Spielern gegenüber, auch wenn ich ein Großteil der Spieler in der langen Pause körperlich fit gehalten haben.“ Auch möchte sich der Verein verantwortungsvoll zeigen.

„In Portugal und Großbritannien hat man gesehen, wie schnell die Fallzahlen wieder steigen können. Da wollen wir das Risiko so gering wie möglich halten“, so die zweite Vorsitzende. Eine Option für dieses Jahr wollen sich die Rebels jedoch offen halten. „Wenn sich der Trainingsbetrieb in der jetzigen Form weiterbetreiben lässt, versuchen wir im September ein paar Testspiele zu organisieren. Die Planungen dafür laufen, sind aber noch nicht abgeschlossen.“ Dann könnten die Bochum Rebels auch den neuen Kunstrasenplatz am Schultenhof endlich einweihen.

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Bei der Konkurrenz sorgt die Bochumer Absage für Enttäuschung: „Das ist schon sehr schade“, meinte Kai-Uwe Weitz, Headcoach der Black Barons Herne. „Wir hatten uns schon sehr auf dieses Spiel gefreut. Vor allem die Spieler, die von Anfang an dabei sind, haben auf die Revanche gebrannt.“