Bochum. Früher bedeutete eine Krebsdiagnose oft das Schlimmste. Heute sind die Heilungschancen bereits deutlich besser - dank neuer Behandlungsmethoden, die nun auch im neu gegründeten Krebszentrum RUCCC in Bochum angewendet werden.
877 Krebsdiagnosen im Jahr. Das bedeutet: Jeden Tag sind es mindestens zwei Patienten, denen im Hauttumorzentrum des St. Josef-Hospitals die Hiobsbotschaft überbracht werden muss: Hautkrebs. Aufgefangen werden sie in einem Netz mit vielfältigen medizinischen und sozialen Hilfsangeboten. Dieses Netz ist fortan noch engmaschiger geknüpft: Als eines von fünf Krankenhäusern zählt das St. Josef-Hospital zum neu gegründeten Krebszentrum RUCCC.
Ganzheitliche Unterstützung durch den Verbund
RUCCC: Das steht für Ruhr-Universität Comprehensive Cancer Center. Unter diesem Titel haben sich die vier Kliniken der Ruhr-Uni zu einem der größten deutschen Onkologie-Zentren zusammengeschlossen: in Bochum das St. Josef-Hospital, das Bergmannsheil und das Knappschaftskrankenhaus Langendreer, in Herne das Marienhospital mit seinem Prostatakrebszentrum. Fünfte im Bunde ist die Katholische St. Lukas-Gesellschaft mit ihrem St. Josefs-Hospital in Dortmund-Hörde.
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„Gemeinsam stark gegen Krebs“, „moderne Tumortherapie aus einem Guss“: Die RUCCC-Krankenhäuser verheißen eine deutlich verbesserte Behandlung über ihre Fachdisziplinen hinaus – das Hauttumorzentrum und das Zentrum für Bauchspeicheldrüsenkrebs mit jährlich 450 Patienten im St. Josef-Hospital ebenso wie das Darmzentrum Ruhr, zu dem sich 2006 u.a. das St. Josef-Hospital, das Knappschaftskrankenhaus sowie das Bergmannsheil zusammengeschlossen haben. Mittlerweile wurden hier über 1000 Patienten behandelt. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Wolff Schmiegel gilt als einer der erfahrensten Darmkrebs-Spezialisten im Lande und verdeutlicht die Philosophie des neuen Krebs-Bündnisses: „Ob im Darmzentrum oder anderswo: Der Patient wendet sich an eine unserer Kliniken und erfährt ganzheitlich alle Unterstützung, die unser Verbund leisten kann.“
Erstklassige Versorgung bei allen Tumorerkrankungen
Die Ärzte können immer häufiger Leben retten. „Früher noch ein Todesurteil, bedeutet eine Krebs-Diagnose heute nicht mehr das Ende des Lebensmutes. Die Heilungschancen sind weitaus besser als noch vor einigen Jahren“, betonen die beteiligten Tumorzentren, die allesamt schon jetzt zur Spitze in der deutschen Medizin zählen. Unter dem Dach des RUCCC wollen sie ihr Wissen fortan fachübergreifend bündeln und so den Behandlungserfolg verbessern. „Über die einzelnen, seit Jahren erfolgreichen Tumorzentren hinaus garantieren wir den Bewohnern der Region eine erstklassige Versorgung bei allen Tumorerkrankungen“, ergänzt Prof. Dr. Andrea Tannapfel, die das RUCCC leitet. Das Qualitätssiegel hat der Verbund bereits Ende vergangenen Jahres erhalten: Die Deutsche Krebsgesellschaft hat das RUCCC geprüft und zertifiziert.
Am Dienstag, 29. März, lädt das neue Krebszentrum zu seiner ersten Patientenveranstaltung ein. Im St. Josef-Hörsaalzentrum an der Gudrunstraße werden ab 18 Uhr Prävention, Diagnostik und Therapie der wichtigsten Tumorerkrankungen erläutert: u.a. Darmkrebs, Tumoren der Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und Weichteile und des Magens sowie Lungen-, Blut-, Brust- und Hautkrebs. Die Teilnahme ist kostenlos; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.