Bochum. .

Die Augusta-Krankenanstalten in Bochum haben ihre urologische Abteilung räumlich erweitert. Chefarzt Dr. Burkhard Ubrig will seine Abteilung künftig insbesondere auf minimal-invasive Eingriffe und Tumortherapie ausrichten.

Inkontinenz, Prostataleiden, Blasenkrebs - unangenehme Geschichten, die aber weit verbreitet sind. „Harnsteine sind ein Volksleiden“, sagt PD Dr. Burkhard Ubrig. Seit knapp eineinhalb Jahren leitet der Chefarzt die Klinik für Urologie an der Augusta-Krankenanstalt, die einzige stationäre Abteilung dieser Art in Bochum. Er will den Patienten mit den oft lästigen Leiden die Behandlung so angenehm wie möglich machen. „Mein ehrgeiziges Ziel heißt: Wir wollen die Besten im Ruhrgebiet werden“, sagt Ubrig.

Es tut sich was, in der Urologie. Da wäre das Räumliche: Die Klinik ist größer geworden. Sie hat 240 Quadratmeter dazu bekommen, ist jetzt rund 640 Quadratmeter groß.Da wäre aber auch das Technische: viele neue Untersuchungs- und Operationsgeräte sind bereits installiert. Zwei Spezialröntgengeräte sollen folgen. Sieben Monate hat die Erweiterung der Klinik gedauert. Jetzt folgt noch die Modernisierung der älteren Räume.

Urologie sei ein Bereich mit steigender Patientenzahl

„In der Urologie führt der Weg hin zu einer minimal-invasiven Operationtechnik“, sagt der 44-jährige Chefarzt, der übrigens als erster Mediziner Nordrhein-Westfalens Nieren-Operationen mit dieser Schlüssellochtechnik durchgeführt hat. Ein bisschen funktioniert das hier im Hause Ubrig so wie bei einer Fußballmannschaft: Nach dem Auftritt folgt die Videoanalyse. Der Arzt nimmt seine Operationen auf und sieht sie sich an, „um effektiver zu arbeiten“. Eine ganz persönliche Arzt-Doku-Serie schlummert da also im Archiv.

Ubrig sagt, die Urologie sei ein Bereich mit steigender Patientenzahl. Weil die Menschen immer älter werden, hätten auch mehr mit Problemen wie Inkontinenz oder auch Krebs zu tun: „Niere, Blase, Prostata, Hoden - ein Viertel bis ein Drittel aller Krebserkrankungen kommt in diesen Regionen vor.“ Über 3 000 stationäre Patienten nehme die Klinik jährlich auf, „zuletzt sind die Patientenzahlen um 40 Prozent gestiegen“, sagt Ubrig, deshalb sei die Vergrößerung und Modernisierung erforderlich gewesen.

Die Klinik will weiter an ihrem Profil arbeiten, Schwerpunkte ausbauen. Dazu gehören eben diese minimal-invasiven Eingriffe oder auch die Tumortherapie. Und der Wohlfühlfaktor soll steigen. Die neuen Räume sind hell gestaltet, kleine Nischen zwischen den Behandlungszimmern funktionieren als private Rückzugspunkte für Patienten, die nicht selten mit Krankheiten zu tun haben, über die sie vielleicht nicht so gerne sprechen.