Essen. . Immer mehr Klinikärzte setzen alternative Heilmethoden zur Behandlung gegen Krebs ein. Auch der Bochumer Chirurg der Uniklinik St. Josef arbeitet mit sanfter Medizin. Durch Meditation seien bestimmte Bauchspeicheldrüsen-Tumore zu besiegen.

Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu den bösartigsten Krebserkrankungen überhaupt. Prof. Waldemar Uhl, Leiter der Chirurgie am Uniklinikum St. Josef in Bochum, ist Spezialist auf dem Gebiet. Er operiert seine Patienten. Er verabreicht Chemotherapie. Doch oft verläuft der Krebs tödlich.

„Ohne Therapie sterben die betroffenen Patienten innerhalb weniger Monate. Bei einer früheren Diagnose kann ein Überleben von drei bis fünf Jahren erreicht werden. Dass jemand vom Bauchspeicheldrüsenkrebs geheilt wird, ist eine Ausnahme, aber diese Wunder gibt es dank der Kombination von Schulmedizin mit Meditation.“

Uhl arbeitet mit Wolfgang Maly, einem Heiler, zusammen. Die Patienten werden in der Klinik behandelt, und begeben sich dann zur Meditation ins Kloster nach Venlo. Maly: „Es geht darum, die innere Kraft zu aktivieren.“ Es reiche oft eine einmalige Sitzung (Kosten: 150 Euro), dann sollen es die Patienten selbst gelernt haben. Prof. Uhl sagt, dass mehrere seiner Patienten dadurch vom Krebs befreit wurden.

„Das Geheimnis der Heilung“

In der Kliniklandschaft ist Uhl eine Ausnahme. Doch im TV-Film von Joachim Faulstich „Das Geheimnis der Heilung“ (Montag, 31. Januar, 20.15 Uhr in 3Sat) ist er einer von vielen Ärzten, die ihre erstaunlichen Ergebnisse filmen ließen.

Nehmen wir den jungen Cellisten. 2002 gewann Dominik Polonski in Bukarest bei seinem letzten Auftritt vor Entdeckung des ersten Hirntumors einen hochkarätig besetzten internationalen Wettbewerb. Doch dann kam die erste Operation, die zweite, dann folgten die dritte und die vierte. Im Juni 2004 wird ihm in einer Spezialklinik ein Viertel des Gehirns entfernt. „Ich habe gespürt, dass etwas nicht gelungen ist“, sagt er. Mehrere Operationen hat er hinter sich. Die Ärzte machen ihm keine Hoffnungen mehr, jemals wieder so gesund zu sein, um auf der Bühne zu stehen.

Polonski ist am Boden zerstört. Die ganze Nacht über hört er „Das wohltemperierte Klavier“ von Bach. Er spürt, wie sich in ihm eine innere Kraft regte. Er weiß, dass er es wieder schaffen kann. Und sucht den Psychologen Martin Busch auf, ein Spezialist auf dem Gebiet des Feldenkrais, eine „körperorientierte Lernmethode“ und Hypnose. Die Methode, neue Räume zu eröffnen, hat Erfolg. Der Musiker kann wieder gehen. Am 18. Januar 2009 kehrt er mit der Weltpremiere des eigens für ihn geschriebenen „Cello-Konzerts für eine Hand“ in Warschau auf die Konzertbühne zurück. Für seine Ärzte ist das ein Wunder.

Beliebte Therapien bei Laien

Ob Hypnose, Meditation, Handauflegen (Therapeutic Touch) oder Cranio-Sacral-Therapie (Handgriffe im Bereich des Schädels und des Kreuzbeins, um die Bewegungen zu optimieren) – bei Laien sind diese Therapien beliebt. Die Wissenschaft allerdings tut sich schwer. Denn plausible Nachweise zum Nutzen konnten kaum erbracht werden.

Doch das könnte sich ändern. Joachim Faulstich, Autor und Regisseur, der sich seit über dreißig Jahren mit der Kraft des Geistes für den Prozess der Heilung befasst, hat nun mehrere Hirnforscher auf seiner Seite. Experten wie Dr. Tobias Esch, Gesundheitswissenschaftler. Professor für Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg und Dozent für Neuro-Wissenschaften an der State University von New York.

Für Esch ist es klar, dass alternative Heilmethoden wie Urzeit-Rituale Effekte in den Hirnregionen hervorrufen, die für die Selbstheilung zuständig sind. Zum gleichen Ergebnis kommt Prof. Dr. Gerald Hüther, Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Universitäten Göttingen und Mannheim/Heidelberg. Für ihn sind emotionale Reaktionen wie das Vertrauen zum Therapeuten für die Selbstheilung entscheidend. So überrascht es ihn nicht, dass Wunden allein durch Handauflegen heilen. Denn alte Rituale führten zu einer Neu-Verschaltung im Gehirn, die die Heilung begünstige.

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