Bochum. Aus für „Libella“: Das zu Pfingsten geplante Electro-Festival am Kemnader See wird auf 2023 verschoben. Der Veranstalter nennt den Hauptgrund.

Aus für „Libella“: Das zu Pfingsten geplante Electro-Festival am Kemnader See ist abgesagt. Als Grund wird der Ukraine-Krieg genannt. „Libella“ soll im nächsten Jahr nachgeholt werden, kündigen die Veranstalter an.

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Nach 35 Jahren „Kemnade in Flammen“ sollte am Pfingstwochenende (3. bis 6. Juni) eine Premiere im Hafen Oveney gefeiert werden. Auf drei Bühnen sollten 60 internationale Bands und Künstler aus den Genres Electro, Pop und Rock inmitten einer „Märchenwelt“ auftreten und auflegen, darunter Star-DJs wie Lost Frequencies, Martin Solveig und der aus Bochum stammende ATB sowie die 257ers und Jupiter Jones. Mit täglich 20.000 Zuschauern rechnete Veranstalter Johann Dechant (Kemnader See Events GmbH).

„Libella“-Veranstalter: Ukraine-Krieg macht Verschiebung notwendig

„Wir holen den Festivalsommer nach Bochum und freuen uns schon wie verrückt, vier Tage zur besten Musik von fantastischen Künstlerinnen und Künstlern zu tanzen und zu feiern!“, heißt es aktuell noch auf der „Libella“-Facebookseite. Derweil bestätigte Veranstaltungsleiter Frank Gerwers („Trompete“) am Mittwochmorgen auf WAZ-Anfrage die Absage für 2022.

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Die politische Lage mit den Kriegsgräueln in der Ukraine lasse ein Festival in den nächsten Wochen und Monaten nicht zu, heißt es bei den Organisatoren. „Wir haben lange darüber nachgedacht, halten eine Verschiebung aus Solidarität mit der Ukraine, aber für die einzig verantwortbare Entscheidung“, so Gerwers – trotz des schon jetzt hohen finanziellen Aufwands, etwa für die massive Plakatwerbung.

Programm soll 1:1 ins nächste Jahr übertragen werden

Ein zunächst ins Auge gefasster Plan, das Festival auf den Spätsommer zu verlegen, scheitere am Zeltfestival Ruhr, das mitsamt einer mehrwöchigen Auf- und Abbauzeit den nahezu kompletten August und September in Heveney beansprucht. Zwei See-Festivals gleichzeitig seien nicht möglich.

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Bereits gekaufte Karten (Vorverkaufszahlen werden nicht genannt) behalten ihre Gültigkeit oder werden zurückerstattet. Wie beim Zeltfestival Ruhr soll das Programm möglichst 1:1 ins nächste Jahr übertragen werden, berichtet Frank Gerwers.

Zeltfestival mit Gregor Meyle und Angelo Kelly

Während des „Libella“-Festival 2022 abgesagt ist, hat das Zeltfestival Ruhr Zuwachs erhalten.

Angelo Kelly & Family bringen am 3. September den Irish Folk an den Kemnader See. Zuvor gibt es am 27. August ein Wiedersehen mit dem Song-Poeten Gregor Meyle.

Das Konzert von Milow wird vom 1. September auf den 21. August vorverlegt. Alle Infos und Tickets auf www.zeltfestivalruhr.de.

Seit der vergangenen Woche dreht sich ein Riesenrad im Hafen Oveney. Es soll für drei Monate aufgebaut bleiben.
Seit der vergangenen Woche dreht sich ein Riesenrad im Hafen Oveney. Es soll für drei Monate aufgebaut bleiben. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Die weiteren Festival-Termine in Bochum haben Bestand

Ausdrücklich wird betont, dass die Verschiebung um ein Jahr nichts mit dem noch laufenden Genehmigungsverfahren der Stadt zu tun habe. Teile der Veranstaltungsfläche liegen im Landschaftsschutzgebiet. „Wir hätten alle Auflagen erfüllt und die Genehmigung definitiv erhalten. Das Verfahren läuft weiter, nun für den neuen Termin 2023“, so Gerwers. Die „Libella“-Absage stehe auch in keinerlei Zusammenhang zu dem Todesfall beim „Polarize“-Festival am vergangenen Sonntag im Ruhrcongress.

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Bestand haben die weiteren Festivals in Bochum: der „Campus Spring Break“ am 9. Juni im Westpark u.a. mit Finch, Trettmann und SSIO, „Paluma“ am 18. Juni im Westpark u.a. mit Vize Music, Format:B und Moonbootica sowie „Bochum Total“ vom 7. bis 10. Juli in der Innenstadt (auf der Homepage läuft bereits der Countdown). Gleichfalls nach dann dreijähriger Corona-Zwangspause soll das Zeltfestival Ruhr vom 19. August bis 4. September eine Rückkehr feiern.