Gelsenkirchen. Die AfD läutet am Samstag den Landtagswahlkampf in Gelsenkirchen ein. Auch Alice Weidel ist vor Ort. Parallel: Eine Kundgebung „gegen Hetze“.
- Der Landesverband der AfD veranstaltet seinen Wahlkampfauftakt zur Landtagswahl 2022 am Samstag, 9. April, in Gelsenkirchen.
- Zu Gast sind Parteiprominente wie Bundesfraktionschefin Alice Weidel, Landesverbandschef Martin Vincentz oder der EU-Abgeordnete Guido Reil.
- Das Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung hat eine „Kundgebung gegen Hass und Hetze“ als Gegendemonstration angekündigt.
Dass Gelsenkirchen die Hochburg der AfD in NRW ist, wird seit mehreren Jahren immer wieder in Wahlen bestätigt. Naheliegend also, dass der offizielle Wahlkampfauftakt des nordrhein-westfälischen Landesverbands vor dem Hans-Sachs-Haus stattfindet. Erwartet werden am 9. April zwischen 12 und 15 Uhr Partei-Prominente wie Bundesfraktionschefin Alice Weidel, Landesverbandschef Martin Vincentz, NRW-Fraktionschef Markus Wagner und der Essener EU-Abgeordnete Guido Reil. „Wir wollen dies in keinem Fall unbeantwortet lassen“, kündigte das Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung an.
Sprechen wird auch die hiesige Landtagskandidatin Enxhi Seli-Zacharias, die gute Chancen hat, nach der Wahl am 15. Mai in den Landtag einzuziehen. „Der Fokus unseres Landesverbands liegt auf dem Ruhrgebiet, weil es hier im Themenbereich Sicherheit am meisten zu tun gibt“, so die Gelsenkirchener Vize-Fraktionschefin, die am 9. April unter anderem auf die „Politik der tausend Nadelstiche“ zur Bekämpfung von Clankriminalität von NRW-Innenminister Herbert Reul eingehen will. „Seine angeblich so erfolgreiche Strategie ist nur eine gute Inszenierung, nicht mehr als Makulatur“, meint Seli-Zacharias.
Gegenprotest in Gelsenkirchen: „Faschistische Strömungen in der AfD werden offen geduldet“
Die „Kundgebung gegen Hass und Hetze“ des Aktionsbündnisses soll bereits gegen 11 Uhr starten. Unterstützt wird das Bündnis von Organisationen wie Fridays for Future, der Schalker-Fan-Initiative und diversen Parteien. Die Gelsenkirchener Falken forderten als Hauptorganisatoren „alle demokratischen Kräfte“ dazu auf, ein Zeichen dafür zu setzen, „dass Gelsenkirchen keine Wohlfühlzone der AfD ist“.
„Schon seit ihrer Gründung schürt die AfD Hass und Ausgrenzung in der Gesellschaft, nutzt die Ängste der Bürger und Bürgerinnen für ihr falsches Spiel aus und blockiert bewusst demokratische Prozesse, was z.B. auch bei den letzten beiden Ratssitzungen hier in Gelsenkirchen offenbar wurde“, begründete Klara Fall aus dem Bündnis den Protest und bezieht sich damit auf die zahlreichen Ablehnungsanträge seitens der AfD, mit denen die vergangene Ratssitzung deutlich in die Länge gezogen wurde. Fall machte zudem darauf aufmerksam, dass die AfD nach einer Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts im März 2022 nun als Gesamtpartei als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet werden darf.
Die Gelsenkirchener Polizei wird am Wochenende reichlich zu tun haben – denn parallel zur AfD-Veranstaltung samt Gegenprotest in der Innenstadt läuft das Schalke-04-Heimspiel gegen Heidenheim. „Wir werden vor Ort sein und entsprechend Präsenz zeigen“, betonte eine Sprecherin der Polizei.