Gelsenkirchen. Bei den Erststimmen lag Markus Töns deutlich über dem Wert seiner SPD. Buer bleibt für Grüne, FDP und CDU ein gutes Pflaster. AfD in Erle stark.

Mit sechs Bundestagsabgeordneten von SPD, CDU, Grünen, FDP, AfD und Die Linke war Gelsenkirchen nach der Bundestagswahl 2017 in Berlin vertreten. In der kommenden Legislaturperiode werden es vier sein.

Neben Markus Töns, der für die SPD mit 40,5 Prozent der Erststimmen sein Direktmandat verteidigte, lösten – via Landesliste – auch wieder Irene Mihalic (Grüne), Marco Buschmann (FDP) und Jörg Schneider (AfD) das Ticket für Berlin. Ayten Kaplan (Die Linke) und auch die CDU-Kandidatin Laura Rosen hatten keine Chance auf ein Mandat.

Buer ist für Grüne, FDP und die Christdemokraten in Gelsenkirchen ein gutes Pflaster

168.496 Wahlberechtigte in der Stadt konnten Sonntag ihre Stimme abgeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,66 Prozent. Die SPD konnte in Gelsenkirchen 37,1 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinen (2017: 33,5 Prozent). Die CDU erreichte 19,9 Prozent (2017: 22,4), Bündnis 90/Die Grünen 10 Prozent (2017: 4,6), die FDP 8,7 Prozent (2017: 9,2), Die Linke 3,5 Prozent (2017: 7,4) und die AfD kam bei den Zweitstimmen auf 12,8 Prozent (2017: 17).

Der Sieger des Abends: Markus Töns (SPD) holte als Direktkandidat in Gelsenkirchen 40,5 Prozent der Erststimmen.
Der Sieger des Abends: Markus Töns (SPD) holte als Direktkandidat in Gelsenkirchen 40,5 Prozent der Erststimmen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Auffällig: Direktkandidat Töns hat vor Ort als Kandidat offenbar noch stärker überzeugt als seine Partei. Er lag bei den Erststimmen in den Wahlbezirken häufig rund vier Prozentpunkte über dem Zweitstimmen-Ergebnis der SPD. Für die grüne Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic gilt das auch, ebenso für den AfD-Kandidaten Schneider. Buschmann (FDP) und Rosen (CDU) liegen mit ihren Erststimmen in den meisten Wahlbezirken unter den Prozentwerten ihrer Parteien.

Töns, Mihalic und Schneider liegen mit ihren Erststimmen über den Werten ihrer Parteien

Die höchsten Werte fuhr Töns mit 44,5 und 46,5 Prozent in Hassel-Süd und -Nord ein. In Buer-Ost und Süd ist dagegen nach wie vor für die Sozialdemokraten wenig(er) zu holen. Dort holte Laura Rosen mit 27,2 Prozent der Erststimmen ihr bestes Ergebnis. Aber auch für die Grünen und die FDP bleibt Buer ein gutes Pflaster: Irene Mihalic verzeichnete mit 15,8 Prozent der Erststimmen in Buer-Ost ihr bestes Ergebnis. Der Liberale Marco Buschmann landete dort bei 11 Prozent – seine lokale Top-Marke.

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Die Linke blieb weit unter den Erwartungen. 6,5 Prozent der Erststimmen in Bulmke-Nord sind der höchste Wert für Ayten Kaplan. Gelsenkirchen war in Westdeutschland die AfD-Hochburg. Der Trend ist nicht gebrochen, doch die Rechtsaußen-Partei verlor deutlich an Zustimmung. Allein in Buer-Ost blieb ihr Spitzenmann Schneider bei den Erststimmen einstellig (7,7 Prozent). In der Spitze kam er in Rotthausen-Ost, Scholven und Schalke-Ost auf 16,9 Prozent, in Heßler und Erle-Süd gar auf auf 17,3 und 17,4 Prozent.

MLPD in Gelsenkirchen mit einem Wert nahe an der Bedeutungslosigkeit

Von den Kleinen die Größten sind die Tierschutzpartei mit 2,3 Prozent, Team Todenhöfer (1,6 Prozent) und Die Partei mit 1,1 Prozent der Zweitstimmen. Die MLPD muss in ihrer Parteizentrale in der Horster-Mitte einen Wert nahe an der Bedeutungslosigkeit registrieren: Sie holte in Gelsenkirchen 0,2 Prozent der Zweitstimmen.