Blauer Himmel, Sonnenschein und in der Hand ein kühles Getränk – mit der Temperaturanzeige des Thermometers steigt im Sommer auch die Stimmung vieler Gartenliebhaber.
Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, denn dauerhafte Hitze belastet rasch auch den Geldbeutel: Balkon- und Kübelpflanzen machen bei hohen Temperaturen besonders schnell schlapp, da sie anders als Beetstauden nicht auf Wasser aus tieferen Bodenschichten zurückgreifen können, und selbst im Garten greift mancher Pflanzenfreund an heißen Tagen sogar mehrmals täglich zu Gießkanne oder Gartenschlauch und bringt die Wasseruhr zum Rotieren.
Das muss nicht sein, denn mit ein paar Tricks und kleinen Investitionen lässt sich Zeit als auch Geld sparen. Wichtigste Regel: Zur richtigen Tageszeit gießen. Mittags, wenn die Sonne unerbittlich vom Himmel brennt, verdunstet ein Großteil des ausgebrachten Gießwassers noch an der Erdoberfläche und die Pflanzen gehen leer aus. Zu allem Unglück bündeln Wassertropfen, die auf Blätter und Blüten gelangen, die Sonnenstrahlen und können dadurch hässlichen Sonnenbrand verursachen.
"Nie in der prallen Sonne gießen"
Auch abends sind Boden und Luft noch stark aufgeheizt und die Verdunstungsverluste entsprechend hoch. „Der optimale Gießzeitpunkt hat leider einen Haken: Die Gartenfreunde, die sich den Wecker bereitwillig auf vier Uhr nachts stellen, dürften sich in der Minderheit befinden. Allerdings: „Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist früh am Morgen und am Abend“, sagt Thorsten König vom Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e. V.
Sein Tipp: „Nie in der vollen Sonne gießen – auf den Blättern kann das zu Verbrennungen führen.“ Und dann machen Pflanzen schlapp, im wahrsten Sinne des Wortes! Oft ist das nur ein natürlicher Schutz vor der Hitze und nicht ein Zeichen, dass die Pflanzen ganz trocken sind.
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Bei diesen extremen Wetterschwankungen müssen die Pflanzen, die ohne ein Bewässerungssystem im Kübel stehen, genauer kontrolliert werden. Zum Glück finden sich in den Einzelhandelsgärtnereien zahlreiche fleißige Helfer, die damit keinerlei Probleme haben: Bewässerungscomputer mit Zeitschaltuhr lassen Rasensprenger oder Tropf- Bewässerung genau dann anspringen, wenn das kostbare Nass von den abgekühlten Pflanzen im bereits taugetränkten Boden am effektivsten aufgenommen werden kann.
Und: Sie gießen genau die richtige Menge. Ein häufiger Fehler besteht nämlich darin, jeden Tag ein kleines bisschen zu gießen – was gut gemeint ist, verhindert aber, dass auch die wichtigen unteren Bodenschichten in den Pflanzgefäßen durchfeuchtet werden. Bei automatischen Bewässerungssystemen lässt sich die Dauer bequem einstellen – einige Modelle ermitteln über einen Bodenfeuchtesensor sogar selbst, wie viel Wasser gerade benötigt wird.
Integrierter Wasserspeicher
Es muss aber nicht immer gleich ein automatisches Bewässerungssystem Geranien und Co. mit dem notwendigen Saft zum grünen Leben versorgen: Wer nur einen kleinen Balkon hat und lieber weiter auf die Gießkanne setzt, kann sich das Leben ebenfalls ein wenig einfacher machen: Von Balkonkästen über Kübel bis hin zu Blumenampeln sind in Einzelhandelsgärtnereien eine Vielzahl von Pflanzgefäßen mit integriertem Wasserspeicher erhältlich, aus dem sich die Balkonschönheiten je nach Witterung einige Tage lang selbst versorgen.
So gut gerüstet, kann auch der Gärtner Ferien machen man sich ganz auf die schönen Seiten des Sommers konzentrieren. Wie war das noch? – Blauer Himmel, Sonnenschein und in der Hand ein Getränk.