Brüssel. Um weiteren Bußgeldern zu entgehen, hat sich Microsoft offenbar bereit erklärt, sein Windows-Betriebssystem künftig nicht mehr mit dem Internet-Explorer zu verknüpfen. Dann könnten die Nutzer zwischen mehreren Browsern auswählen. Die EU hatte im Januar 2008 ein Verfahren eingeleitet.
Microsoft hat sich nach Angaben der EU bereiterklärt, sein Windows-Betriebssystem künftig nicht mehr mit der Browser-Software Internet Explorer zu verknüpfen. Stattdessen sollen Anwender bei der Installation von Windows zwischen mehreren Browsern auswählen dürfen, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Mit dem Zugeständnis will der Software-Hersteller offenbar weitere Bußgelder der Brüsseler Wettbewerbshüter abwenden.
Verfahren wegen Missbrauchs
Microsoft bot laut EU außerdem an, Software-Entwicklern von Windows-kompatiblen Angeboten künftig mehr Informationen als bisher zur Verfügung zu stellen. Die EU-Kommission hatte aufgrund der Koppelung von Windows mit dem Explorer im Januar 2008 ein Verfahren wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung eingeleitet.
Die Brüsseler Wettbewerbsbehörde war 2004 bereits gegen die Verknüpfung von Windows mit der Musik- und Video-Software Media Player vorgegangen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) gab der Kommission in diesem Fall Recht gab. Im Februar 2008 verhängte sie gegen Microsoft ein Bußgeld in Höhe von 899 Millionen Euro, die höchste Strafe, die jemals gegen ein einzelnes Unternehmen erlassen wurde. (ap)