Seattle. Der Software-Marktführer Microsoft hat sein Geschäftsjahr mit deutlichen Abschlägen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Der Hersteller von Windows und Office leidet darunter, dass seine Firmenkunden in der Rezession ihre Budgets für IT-Investitionen zusammengestrichen haben.
Der Software-Marktführer Microsoft hat sein Geschäftsjahr mit deutlichen Abschlägen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Finanzvorstand Chris Liddell erwartet erst für Anfang 2010 eine Erholung der Geschäfte. Bereits im Januar hat der Konzern deswegen den Abbau von 5.000 Arbeitsplätzen angekündigt.
Im Zeitraum von April bis Juni fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Börse weit verfehlt - die Analysten hatten 14,4 Milliarden erwartet. Der Gewinn brach um 29 Prozent auf 3,05 Milliarden Dollar ein; im entsprechenden Vorjahresquartal hatte Microsoft noch 4,3 Milliarden Dollar eingenommen. Der Rückgang konnte noch abgefedert werden, weil der Konzern bei den Betriebskosten nahezu eine Milliarde Dollar eingespart hat.
Tiefpunkt der Entwicklung in Sichtweite
Positiv sei, dass jetzt der Tiefpunkt der Entwicklung in Sichtweite sei, sagte Liddell. Dies sei in den vergangenen Quartalen noch nicht der Fall gewesen. Bis Dezember werde die Geschäftsentwicklung schwierig bleiben, ehe sich die Lage in der ersten Hälfte 2010 aufhellen werde.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2008/2009, abgeschlossen Ende Juni, gab Microsoft seinen Umsatz mit 58,4 Milliarden Dollar an, drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Gewinn sank um 17 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar oder 1,62 Dollar je Aktie.
Börse reagiert ungehalten auf die Microsoft-Zahlen
Der Hersteller des Betriebssystems Windows und des Büroanwendungspakets Office leidet darunter, dass seine Firmenkunden in der Rezession ihre Budgets für IT-Investitionen zusammengestrichen haben. Auch der PC-Absatz soll in diesem Jahr erstmals seit 2001 wieder zurückgehen. Microsoft hofft darauf, dass die für Ende Oktober angekündigte neue Windows-Version 7 den Markt beleben wird. Die nächste Office-Version soll im ersten Halbjahr 2010 erscheinen.
Die Börse reagierte ungehalten auf die Microsoft-Zahlen. Der Kurs fiel nach Handelsschluss am Donnerstag um zwei Dollar oder 7,8 Prozent auf 23,56 Dollar. (ap)