Parookaville 2017 legt furiosen Festival-Start hin - Probleme bei Abreise
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Weeze. Die Festival-Stadt Parookaville begeisterte die Bürger am ersten Tag mit Show-Konzept und Star-DJs. Probleme gab es bei der Abreise mit den Shuttle-Bussen.
Der Wettergott ist eindeutig ein Bürger von Parookaville. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 25 Grad öffnete die Festival-Stadt am Freitagnachmittag ihre Pforten. Nachdem sich bereits am Abend zuvor auf dem Campingplatz bis zu 30.000 Besucher bei der Pre-Party in Stimmung gebracht hatten, stürmten die Bürger ab 14 Uhr die fiktive Stadt, in der für drei Tage „Wahnsinn, Liebe und Glückseligkeit“ regieren.
60.000 Bürger bevölkern täglich die fiktive Stadt Parookaville
Besonders groß war die Neugier der Besucher in Sachen neue Mainstage. Für die „Fabrik“ und dem Platz davor wurde extra ein zusätzliches Stadt-Areal in Größe von vier Fußballfeldern erschlossen und begrünt. „Wow“, entfährt es Andi (23) aus Dortmund, „ich bin schwer beeindruckt“. Sekunden später gab’s kein Halten mehr und der Elektro-Fan stürzte sich mit seinen Freunden in das Getümmel vor der 110 Meter breiten Bühne, auf der gerade der Weezer Lokalmatador Frdy mit Elektro-House für Stimmung sorgte.
Mit der Ausrichtung der Bühne in Richtung Sonne haben die Parookaville-Veranstalter wie schon bei der Premiere vor zwei Jahren einen Coup gelandet. Ihre ganze Kraft entfaltete die Mainstage, als die Nacht in der Stadt hereinbrach und die großen integrierten Leinwände die Blicke der Bürger mit Bildern und Effekten fesselten. Dazu gab es immer wieder Pyro-Effekte und ein Eröffnungs-Feuerwerk.
Armin van Buuren lobt das "clevere Show-Konzept"
Der Niederländer Don Diablo nutzte seinen Auftritt, um einen Augenblick inne zu halten und dem verstorbenen Linkin-Park-Sänger Chester Bennington zu gedenken. Richtig voll wurde es beim Auftritt der Trance-Ikone Armin van Buuren. „Parookaville ist spektakulär und hat ein sehr cleveres Show-Konzept“ sagt der Niederländer im Interview mit der Redaktion. „Dazu kommt diese unglaubliche Energie der Menschen vor der Bühne – so was habe ich in Deutschland in meinen 20 Jahren als DJ noch nicht erlebt.“
In diese Lobeshymne stimmte der deutsche Superstar Felix Jaehn ein: „Es war unglaublich – ein totaler Abriss und Homerun“, schwärmte der DJ kurz nach seinem Auftritt auf der zweitgrößten Bühne vor rund 15.000 House-Fans. "Ich werde mir gleich auf jeden Fall auch noch etwas von der Stadt anschauen".
Einziger Wehrmutstropfen war das Thema Verkehr sowie die An- und Abreise. Nachdem am Donnerstag Staus auf den engen Straßen sowie ein Unfall auf der A57 teils für stundenlange Wartezeiten auf dem Weg zum Campingplatz gesorgt hatten, war am Freitag die An- und Abreise für einige Besucher ein Ärgernis. Erstmals mussten die Tages-Besucher einen außerhalb gelegenen Parkplatz ansteuern. Anschließend wurden sie in überfüllten Shuttle-Bussen zum Eingang transportiert. „Ich bin jetzt schon komplett durchgeschwitzt“, ärgerte sich Eva (28) aus Frankfurt als sie schließlich vor dem Eingang der Festival-Stadt angekommen war.
Noch problematischer war die Abreise. In den Wartezonen für den Bus-Transfer herrschte teils enormes Gedrängel, was für viel Frust sorgte. Einige zierliche Frauen gaben nach mehreren vergeblichen Versuchen vorübergehend erschöpft auf und saßen müde am Straßenrand. Während das Festival-Gelände mit viel Liebe zum Detail geplant wurde, gibt es hier sicherlich noch Optimierungsbedarf.
Parookaville erwacht zum Leben
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Livestream von Parookaville 2017 zeigt DJ-Set von Steve Aoki
Am Samstag lohnt sich darüberhinaus der Blick auf die kleineren Parookaville-Bühnen. Klassischer Techno-Sound ist etwa auf der Cocoon-Stage in der Cloud-Factory zu erwarten. Hier steht Altmeister Sven Väth an vorderster Front. An seiner Seite stehen erstklassige Acts wie Nakadia, Dubfire und Ilario Alicante. Die Hardstyle-Fans werden mit Adrenalize, Atmozfears und Brennan Heart im Center Shelter bedient.
Beim Retro Dance im East Shelter werfen DJ Tonka, Da Hool und Dune einen Blick zurück in die Geschichte der Elektronischen Musik. An den weiteren Stages dürfte der eine oder andere Bürger von Parookaville verweilen, wenn sie etwa bei Oliver Magenta und Dave Replay (beide Electrizise) oder Oliver Schories und Felix Kröcher (beide Aerochrone) vorbeischlendern.
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