Essen. Geschichte im Fernsehen: Der TV-Sender 3sat startet am Samstag eine Themenwoche zum Zweiten Weltkrieg. Das Motto: “Kriegsgeschichten“. Zu sehen gibt es mehr als 20 Spielfilme und Dokumentationen. Darunter sind interessante Erstausstrahlungen.

Der Zweite Weltkrieg lässt die Deutschen nicht los. Auch fast sieben Jahrzehnte nach Kriegsende erzielen Filme und Dokumentationen über jene Zeit sehr hohe Einschaltquoten im Fernsehen. „Ich glaube, dass das sehr viel mit persönlicher Familiengeschichte zu tun hat“, sagt Erfolgsproduzent Nico Hofmann. „Im Westen wie auch im Osten kommt man beim Erzählen über das Dritte Reich, über den Zweiten Weltkrieg, sehr schnell auch auf einen familiären Kontext.“

Hofmanns jüngste Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“ interessiert mittlerweile nicht nur die Deutschen. Vor allem in Polen sorgte der Dreiteiler bereits im Frühsommer für einigen Wirbel. Dort störten sich viele Zuschauer an der Darstellung der polnischen Partisanen, die im Film als Antisemiten gezeigt werden. Mittlerweile ist die Mini-Serie laut Jan Mojto, Chef der Filmhandelsfirma Beta Film, weltweit in mehr als 60 Länder verkauft worden. Und seit dieser Woche steht fest, dass auch die Briten das Weltkriegsdrama zu sehen bekommen. Nach einem Bericht der Zeitung „Guardian“ soll der Film noch in diesem Jahr im Programm von BBC 2 laufen – unter dem Titel „Generation War“. Im deutschen Originalton und mit englischen Untertiteln.

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„Die Serie erinnert mich an „Band Of Brothers“, sagt Sue Deeks, bei der BBC für den Einkauf von Filmen und Serien zuständig. Sie sei die erste deutsche Serie seit „Das Boot“, die sich mit dem Thema des Zweiten Weltkriegs auseinandersetze. „Und sie macht das gut.“

Erster ausländischer Film in der BBC seit zwölf Jahren

Alltäglich ist es übrigens nicht, dass es eine ausländische Serie, geschweige denn eine aus Deutschland, es ins Programm des britischen Staatsfernsehens schafft. „Unsere Mütter, unsere Väter“ ist vielmehr der erste ausländische Film seit zwölf Jahren, den BBC2 zeigt. Wer die Geschichte über fünf Freunde – gespielt von Volker Bruch, Tom Schilling, Miriam Stein, Ludwig Trepte und Katharina Schüttler – die sich versprechen, sich nach dem Krieg wiederzusehen, im Winter im ZDF verpasst hat, kann das Versäumte nun nachholen. 3sat startet heute eine Themenwoche „Kriegsgeschichten“ und zeigt die drei Teile am Montag, 26. August, am Dienstag, 27. und Mittwoch, 28. August, jeweils 20.15 Uhr.

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Insgesamt gibt es in der nächsten Woche mehr als 20 Dokumentationen und Filme zum Zweiten Weltkrieg. Dazu gehören „Eine Frau in Berlin – Anonyma“ mit Nina Hoss (Sa. 24. August, 20.15 Uhr), sowie „Dresden“ (Sonntag, 25. August, 20.15 Uhr), mit Benjamin Sadler und Felicitas. Der Zweiteiliger „Die Flucht“ mit Maria Furtwängler steht am Donnerstag und Freitag, 29. und 30. August, jeweils 20.15 Uhr auf dem Programm, und am Samstag, 31. August, 20.15 Uhr, zeigt der Sender „Das Leben ist schön“ von und mit Roberto Benigni.

Eine Zeitreise in das jüdische Leben Berlins

Zum Abschluss der Woche sendet 3sat am Samstag, 31. August, 22.15 Uhr, den Dokumentarfilm „Ein Apartment in Berlin“ in Erstausstrahlung. Filmemacherin Alice Agneskirchner beschreibt eine Zeitreise in das jüdische Leben Berlins vor dessen Vernichtung.

Abgerundet wird die Themenwochen durch zahlreiche Dokumentationen. So werden am Sonntag „Mädchen für Hitler – BDM“ (16.45 Uhr) und „Hitlers Reiseagentur KdF“ (17 Uhr) beleuchtet, bevor es spät am Abend heißt „Im Bett mit dem Feind – Liebe und Sex im Krieg“ (22.40 Uhr). Von Dienstag, 27. August, an gibt „Der Krieg“ in sechs Teilen einen Überblick über die knapp sechs Jahre des Mordens und Leidens.