Essen. Bitterböse Abrechnung von einem der Ex-Favoriten bei “The Voice of Germany“. Jesper Jürgens wehrt sich gegen seinen Vertrag mit der Plattenfirma Universal: “Lasst mich frei“ fleht er in einer Video-Botschaft, die der Hamburger via Facebook und YouTube verbreitet. Nach seinem Aus bei “The Voice of Germany“ stehe er vor einem Scherbenhaufen.

Pünktlich zum Finale von "The Voice of Germany" hat einer der Mitfavoriten der zweiten Staffel böse nachgetreten gegen die Macher. Der Hamburger Jesper Jürgens zieht in einer Videobotschaft, die er via YouTube und Facebook verbreitet, über die Macher von "The Voice of Germany" und seinen 58-seitigen "Knebelvertrag" mit Universal her. "Diesen Vertrag hätte ich mir besser durchlesen sollen, das weiß ich jetzt. Dank dieses Vertrages - obwohl ich ausgeschieden bin - ist der Zirkus nicht vorbei: Universal kann mich jahrelang an sich fesseln, wenn sie es nur wollen. Und viele Signale sprechen dafür, daß sie genau das wollen", sagt Jesper Jürgens in der Botschaft.

Schwere Vorwürfe von Jesper Jürgens gegen Produzenten

Wegen einer Verschwiegenheitsklausel dürfe er nicht alles erzählen, trotzdem plaudert der 25-Jährige munter aus dem Nähkästchen und verbreitet seine Thesen munter während des Finales von "The Voice of Germany" via Twitter. Durch seine Natürlichkeit und eine starke Stimme hatte Jesper Jürgens relativ früh eine große Fangemeinde für sich gewonnen - mittlerweile sind es 20.000 Facebook-Fans.

Doch dann war Jesper Jürgens aus dem Team von Xavier Naidoo in einem denkbar knappen Duell etwas überraschend an Freaky T gescheitert. Die Macher von "The Voice of Germany" hätten ihn "glattgespült". Seine Songvorschläge hätte man abgelehnt.

Ex-Kandidat steht nach Aus bei "The Voice of Germany" vor einem Scherbenhaufen

In der ersten Liveshow sang er "Gloria" von Mando Diao, wofür er sich anschließend "geschämt habe ohne Ende": "Danach musste ich erst mal aufs Klo und kotzen". Zudem beschwert sich Jesper Jürgens, dass er während der Zeit bei "The Voice of Germany" keine Spesen erstattet bekommen hätte: "Bin nach dem Liveauftritt zurück ins Hotelzimmer und habe eine 5-Minuten-Terrine gegessen, weil ich mir was anderes nicht leisten konnte - zwischen den Shows gab's nämlich keine Verpflegung, alles auf eigene Kosten."

Nach seinem Ausscheiden bei "The Voice of Germany" stehe er nun vor einem Scherbenhaufen: Er sei Pleite, habe Miese auf dem Konto und noch Schulden beim Arbeitsamt. Sein Fazit: "Musik machen, die mir peinlich ist, die ich schlecht finde, und dafür echt 'nen Hungerlohn kriegen - da habe ich keinen Bock drauf!" Für Universal wolle er keinen Ton mehr singen und fordert: "Lasst mich frei."

Sinneswandel bei Jesper Jürgens kommt überraschend

Dieser Sinneswandel kommt für alle Fans von "The Voice of Germany" und auch für die Anhänger von Jesper Jürgens relativ überraschend. In einem Interview mit dem Hamburger Abendblattvom 27. November hatte er noch von dem Format geschwärmt: Er glaube nicht, dass er durch die Teilnahme einen negativen Ruf bekommt: "Diese Show ist anders". Und seinen Coach Xavier Naidoo lobte er in den Himmel: "Xavier spielt nach seinen eigenen Regeln. Wen er in sein Team holt, mit dem möchte er auch über die Show hinaus arbeiten.” Bis dahin schien Jesper Jürgens scheinbar noch nicht die 58 Seiten im Detail gelesen zu haben.

Ob Universal und Xavier Naidoo nach dieser Abrechnung tatsächlich noch mit Jesper Jürgens zusammenarbeiten wollen, scheint äußerst fraglich. Dabei hat sich Xavier Naidoo um viele Talente aus dem Team der ersten Staffel liebevoll gekümmert und mit ihnen das Projekt "Sing um Dein Leben" gegründet.