Essen. Hat “The Voice of Germany“ einen großen Teil der schwächsten Duelle in die letzte Battle-Show gesteckt? Kaum Gänsehaut-Feeling - “The Voice“ plätscherte am Freitag auf Sat.1 vor sich hin. Das konnte auch ein grandioses Dreier-Battle mit einer sehr umstrittenen Entscheidung von Xavier Naidoo nicht mehr raushauen.
In den vergangenen Wochen hat die zweite Staffel von "The Voice of Germany" nahtlos an das hohe Niveau der Premiere angeknüpft. Doch was war denn bei der vierten und letzten Battle-Show am Freitag auf Sat.1 los? Die Sendung plätscherte die meiste Zeit vor sich hin. Wo waren die sonst so beständig brillanten Leistungen der Talente? Kaum Gänsehaut-Feeling bei "The Voice of Germany" - dafür immer wieder ein Abdriften ins Mittelmaß.
Heiße Diskussionen bei "The Voice of Germany"-Fans
Wobei auch die Songauswahl der Coaches Rea Garvey, Nena, The BossHoss und Xavier Naidoo sowie die Interpretation mancher Lieder viel Unverständnis bei den zahlreich im Netz diskutierenden "The Voice"-Fans auslöste. Fast konnte man meinen, dass ProSieben und Sat.1 einen großen Teil der schwächsten Duelle in die letzte Battle-Show gesteckt haben.
Diesen Eindruck konnte auch das letzte Dreier-Battle aus dem Team von Xavier Naidoo nicht mehr korrigieren. Naidoo scheint von seinen Kandidaten äußerst überzeugt zu sein. Sonst hätte er nicht drei so starke Stimmen in ein Duell gesteckt, wo zwei definitiv noch vor den Liveshows von "The Voice of Germany" auf der Strecke bleiben.
Xavier Naidoo schmeißt mit Omid und Mari zwei Favoriten raus
So trafen Iveta Mukuchyan, die auch bei "Germany's next Topmodel mitmachen könnte, Omid Mirzaei, der seinen Job für die Teilnahme geschmissen hatte sowie das Supertalent Mari Harutyunyan durch Xavier Naidoos Dramaturgie viel zu früh bei "The Voice of Germany" aufeinander.
Für das Trio hatte der Coach den für alle drei unbekannten Song "Many Rivers To Cross" von Jimmy Cliff ausgewählt. Mari, Omid und Iveta steigerten sich so sehr in ihr Battle, dass sie immer wieder versuchten, den anderen mit einem noch schöneren Ton zu übertrumpfen: "Das hat mich echt umgehauen", gab Rea Garvey offen zu.
Die Entscheidung von Xavier Naidoo fiel schließlich zu Gunsten der Armenierin Iveta. Damit flogen mit Omid und Mari, die die Jury und die Zuschauer in den Blind Auditions von "The Voice of Germany" verzaubert hatten, zwei Mitfavoriten raus. Beim Online-Voting auf ProSieben hatten Mari mit 44 Prozent und Omid mit 38 Prozent weit vor Iveta (18 Prozent) gelegen, weshalb viele Fans bei Twitter und Facebook ihrer Enttäuschung über Naidoos Wahl freien Lauf ließen.
Paradiesvogel Keye Katcher fliegt in die Liveshows von "The Voice of Germany"
Im ersten Duell der vierten Battle-Show von "The Voice of Germany" hatten The BossHoss aus ihrem Team den Paradiesvogel Keye Katcher gegen Sascha Wiegand ins Rennen geschickt. Während Keye Katcher mit seinem kunterbunten Outfit sowie extremer Schminke wie ein junger Boy George über die Bühne hüpfte, klammerte sich Sascha Wiegand zu sehr an seine Gitarre und wirkte eher wie die musikalische Begleitung.
"Bei dir sitzt jeder Move", war Nena begeistert von der Performance, "das wirkt nicht einstudiert, sondern kommt so aus der Hüfte". Nachdem auch Xavier Naidoo und Rea Garvey den Paradiesvogel im Battle vorne sahen, nahmen Alec Völkel und Sascha Vollmer von "The BossHoss" den 21-jährigen Keye Katcher mit in die Liveshows von "The Voice of Germany", weil sie sich von ihm noch mehr "spannende Momente" erhoffen.
Menna Mulugeta überzeugte Nena mit "ihrer Schlichtheit"
Mit den beiden "The Voice"-Kandidatinnen Menna Mulugeta und July Rumpf musste Nena beim Coaching erstmal Klartext reden: "Das war ganz nett, aber ich glaub Euch nicht". Die beiden Kandidatinnen nahmen sich die Kritik zu Herzen, und so gehörte ihr Duell zum Song "Burn It Down" von Linkin Park noch zu den besseren am Freitag.
Die "The Voice of Germany"-Band hatte aus der rockigen Nummer eine Ballade arrangiert, weshalb beide Stimmen zum Vergleich sehr gut zur Geltung kamen. In diesem Fall lobten viele "The Voice"-Fans noch die Veränderung des Liedes, was am Freitag nicht immer der Fall war. Menna Mulugeta hatte ihren Coach Nena am Ende mit "ihrer Schlichtheit" im Gesang überzeugt.
Freaky T muss bei den Fans von "The Voice of Germany" noch Sympathien gewinnen
Im nächsten Battle trafen zwei Welten aufeinander: Hier die stets lächelnde Blondine Daliah Stingl, und auf der anderen Seite die tätowierte und gepiercte Freaky T. So verschieden wie ihr optisches Auftreten so unterschiedlich hörten sich auch ihre Stimmen zu "Sign Your Name" von Terence Trent D'Arby an - so richtig passen wollte allerdings keine zu dem Song. Reine Geschmackssache also, wer weiter kam. Den Zuschlag von Xavier Naidoo für die Liveshows von "The Voice of Germany" bekam Freaky T. Bei den Fans im Netz hatte noch Daliah mit 70 Prozent vorn gelegen.
"Die Stimme" von Xavier Naidoo ging im Battle zwischen Sebastian Hämer und Karo Fruhner verloren. Hämer hatte in den Blind Auditions für Verwunderung gesorgt, weil sein Organ dem des Coaches sehr ähnelt. Coach Rea Garvey sah allerdings den Weg von Karo Fruhner noch nicht in den Battles von "The Voice of Germany" enden.
Lida Martel fuhr im Battle die Krallen gegen Mel Verez aus
Viel Kritik gab es im Netz für das Arrangement zum Rock-Klassiker "Black Hole Sun" von Soundgarden - bis zu "Songvergewaltigung" gingen die Vorwürfe, da die Band das Lied für Lida Martel und Mel Verez völlig verfremdet hatten. Beide zeigten einen eindrucksvollen Battle, wobei Lida noch mehr die Krallen ausgefahren hatte. Die größere Leidenschaft im Gesang war schließlich Lidas Trumpf bei ihren Coaches "The BossHoss".
Völlig übertrieben war Nenas Reaktion beim nächsten Battle ihres Teams. Eva Croissant und Valentin Merk hatten noch keinen Ton gesungen, da jubelte Nena schon und stürmte Richtung "The Voice of Germany"-Bühne.
Leider war diese "Vorfreude" auch während des Songs nicht so ganz nachvollziehen weil beide zwar gut - aber mehr auch nicht sangen. Valentin Merk wirkte leider etwas unglaubwürdig bei seiner Performance, so dass Eva Croissant am Ende die Nase vorn hatte.
Rea Garvey sieht ein hartes Stück Arbeit für "The BossHoss"
Ohne seine Akustik-Beatbox musste Mirko Bierstedt gegen Steffen Rausch antreten. Beide konnten mit dem Coldplay-Song "The Scientiest" nicht so recht überzeugen. "Ich fand das nicht so toll. Wer von Euch weiterkommt, hat echt noch zu tun", prophezeite Rea Garvey. Für ein vermeintlich hartes Stück Arbeit wählten "The BossHoss" Steffen Rausch, bei dem sie Talent entdeckt hätten.
Das 16-jährige Kücken Kristin Lohse musste sich im letzten Battle des Teams von Rea Garvey der 24-jährigen Evi Lancora geschlagen geben, die letztlich die größere Bühnen-Präsenz aufweisen konnte.
Vorfreude auf Liveshows von "The Voice of Germany"
The Voice of GermanyInsgesamt betrachtet wirkten viele Leistungen in der vierten Battle-Show eher ernüchternd auf die "The Voice of Germany"-Fans. Trotzdem sollten diese sich ihre Vorfreude auf die Liveshows nicht trüben lassen, denn in den Teams von Rea Garvey, The BossHoss, Xavier Naidoo und Nena sind zahlreiche Kandidaten, die noch über sich hinaus wachsen können.
Ob Xavier Naidoo dann einer Mari Harutyunyan oder einem Omid Mirzaei im Vergleich mit den anderen Teams noch nachtrauern wird, dürfte noch spannend werden. "Ich glaube, dass ich der Coach bin, der die zweite Staffel wie ein Schachspiel beherrschen wird", hatte Naidoo im Vorfeld vollmundig angekündigt. An dieser Ansage wird sich der Coach bis zum Finale von "The Voice of Germany" messen lassen müssen.
Mit diesem Team geht Rea Garvey in die Liveshows
Das ist das Team Rea Garvey bei "The Voice of Germany"
Nick Howard (30) aus Berlin
Michael Heinemann (26) aus Dresden
Bianca Böhme (20) aus Annaberg-Buchholz
Jenna Hoff (22) aus Berlin
Rayland Horton (41) aus Nürnberg
Michelle Perera (27) aus Berlin
Karo Fruhner (25) aus Köln
Evi Lancora (24) aus Hannover
Mit diesem Team geht Nena in die Liveshows
Das ist das Team Nena bei "The Voice of Germany"
Brigitte Lorenz (42) aus Witten
Michel Schmied (24) aus Hüttenberg
Neo (18) aus Baden/Schweiz
Isabell Schmidt (23) aus Greifswald
Sami und Samira Badawi (25/27) aus Kumhausen
Aisata Blackman (32) aus Zaandam, Niederlande
Menna Mulugeta (20) aus Weiler
Eva Croissant (21) aus Kleinfischlingen
Mit diesem Team gehen The BossHoss in die Liveshows
Das ist das Team TheBossHoss bei "The Voice of Germany"
Rob Fowler (40) aus Berlin
Tiffany Kirkland (30) aus Darmstadt
James Borges (24) aus Luxemburg
Raffa Shira (30) aus Karlsruhe
Christin Kieu (30) aus Hockenheim
Keye Katcher (21) aus Berlin
Steffen Reusch (21) aus Hamburg
Lida Martel (29) aus Hamburg
Mit diesem Team geht Xavier Naidoo in die Liveshows
Das ist das Team Xavier Naidoo bei "The Voice of Germany"
Marcel Gabriel (24) aus Bad Harzburg
Gil Ofarim (30) aus München
Jesper Jürgens (25) aus Hamburg
Momo Djender (42) aus Berlin
Michael Lane (26) aus Dorfhaus
Brandon Stone (32) aus Berlin
Freaky T (35) aus Kerkrade, Niederlande
Das ist der Fahrplan bis zum Finale von The Voice of Germany
Nach dem Abschluss der Battles sind noch fünf Shows bis zum Finale von "The Voice of Germany" geplant. Die erste Live-Show ist am Donnerstag, 22. November, ab 20.15 Uhr auf ProSieben zu sehen. Weiter geht es am Freitag, 23. November auf Sat.1, am 29. November auf ProSieben und am 30. November auf Sat.1. Das Halbfinale ist für Freitag, 7. Dezember, ab 20.15 Uhr auf Sat.1 vorgesehen.
Im Finale von The Voice of Germany singt Robbie Williams
Das große Finale steigt am Freitag, 14. Dezember, ab 20.15 Uhr auf Sat.1. Dann wartet ein besonderes Highlight auf die Finalisten von "The Voice of Germany": Robbie Williams wird seine zweite Single "Different" aus seinem aktuellen Album "Take The Crown" erstmals live im deutschen Fernsehen präsentieren und zudem gemeinsam mit den Kandidaten auf der Bühne von "The Voice of Germany" stehen.