Essen. Eine Ruhrpott-Schnauze ist in die Live-Shows von “The Voice of Germany“ eingezogen: Brigitte Lorenz aus Witten ließ ihrer Battle-Gegnerin Marion Bialecki keine Chance. Dabei verriet Rea Garvey, dass Brigitte “kein einziges Wort“ von ihrem Battle-Song verstanden habe. In den “The Voice of Germany“-Liveshows trifft Brigitte Lorenz auch auf Ex-Teeniestar Gil Ofarim.

In der Regel jammern die "The Voice of Germany"-Juroren Rea Garvey, Xavier Naidoo, Nena sowie Alec Völkel und Sascha Vollmer von "The BossHoss, wie schwer ihnen doch die Entscheidung für oder gegen einen Kandidatin bei den Battles fällt. Selten war am Donnerstag die Entscheidung in einem Duell so einfach wie bei Brigitte Lorenz und Marion Bialecki . Nena tat es sogar leid, dass für sie völlig klar war, wer in die Liveshows von "The Voice of Germany" gehört: Brigitte Lorenz - die Ruhrpott-Schnauze mit dem großen Herz und der fantastischen Stimme.

Dabei hatte die Wittenerin noch vor dem Battle vor großem Publikum in ihrer ureigenen Offenheit zugegeben: "Ich scheiß mir in die Hose". Nena hatte beim Coaching den entscheidenden Tipp für die 42-Jährige: Brigitte sollte sich vorstellen, in dem Song "My Baby Just Cares For Me" von Nina Simone ginge es um ihr "Schätzelein". Mit diesem Bild vor Augen konnte im Ring von "The Voice of Germany" nichts mehr schief gehen. Mit ihrer markanten Stimme ließ sie ihrer Gegnerin beim Battle keine Chance.

"The Voice of Germany"-Jury war sich bei Brigitte Lorenz einig

"Ich hab so schweine geübt, dass ich nicht verkacke", lachte Brigitte Lorenz anschließend. Die Coaches der anderen Teams Xavier Naidoo, Rea Garvey und The BossHoss waren sich genauso einig wie 92 Prozent der Voting-Teilnehmer auf ProSieben - Brigitte Lorenz gehört in die Liveshows von "The Voice of Germany".

Dabei verriet Rea Garvey noch ein kleines Geheimnis: "Brigitte versteht kein einziges Wort, wovon sie singt. Bei den Proben kam sie zu mir und fragte mich, wie man einige Wörter ausspricht." Vielleicht hatte Rea Garvey die Wittenerin aber auch wie bei den Blind Auditions nur missverstanden: "Ich verstehe eigentlich gar nicht, wovon du sprichst", hat der Ire große Probleme mit Brigittes Ruhrpott-Slang.

Der Ruhrpott-Schnauze fliegen die Sympathien zu

In den Live-Shows dürfte Brigitte Lorenz weiter für Furore sorgen. Denn neben dem Sympathie-Faktor durch ihre ehrliche, offene Art hat sie mit ihrer Stimme eine Waffe, die auch für verschiedene Musik-Richtungen bei "The Voice of Germany" interessant sein dürfte.

In der nächsten Runde trifft Brigitte Lorenz auch den 40-jährigen Musical-Darsteller Rob Fowler wieder. Der setzte sich im Team von "The BossHoss" gegen das Duo Felix und Lucas Hein durch. Der Kampf gegen gleich zwei starke Battle-Gegner war für Fowler eine besondere Herausforderung, der er sich mit Liebe und Emotion stellen wollte.

"Der eine Ton, der nach oben geschossen ist", hatte Rea Garvey gepackt. Auch Alec Völkel war begeistert von dem Auftritt: "Du hast da ein Ding rausgehauen, damit haben wir nicht gerechnet". Für The BossHoss hatte die Stimme von Rob Fowler gesiegt.

Xavier Naidoo hatte einiges am Team von Rea Garvey zu meckern

Die "Schönheit der Musik" hatte Rea Garvey für das Battle zwischen Yvonne Szoncso und Nick Howard versprochen. Beide haben sehr klare Stimmen, die sich schließlich beim Song "Home again" von Michael Kiwanuka klanglich hervorragend ergänzten.

Während Sascha Vollmer schwärmte "einfach nur schön" und Nena das Duo auch nach "The Voice of Germany" für eine gemeinsame musikalische Zukunft gewinnen wollte, hatte Dr. Ton Xavier Naidoo einiges zu meckern. "Zu laut an manchen Stellen" sowie herausplatzende Töne hatten für den Juror den Song kaputt gemacht. Rea Garvey nahm Nick Howard mit in die Live-Shows.

Marcel Gabriel schrammte knapp am Jaulen vorbei in die Live-Shows von "The Voice of Germany"

Aus dem Team von Xavier Naidoo traten Nele Kohrs und Marcel Gabriel mit dem Song "Summer Wine" von Ville Valo und Nathalie Avelon gegeinander an. Während der Proben war Nele ihrem Konkurrenten stets überlegen, doch im Battle begegnete ihr Marcel auf Augenhöhe. Auch wenn der Bad Harzburger mit seiner tiefen Stimme häufig knapp am Jaulen vorbeischrammte, konnte er seinen Coach Xavier Naidoo am Ende überzeugen.

Der aktuelle Wirbel um Xavier Naidoo und einen Songtext von einem Lied mit Xavas spielte am Donnerstag auf ProSieben keine Rolle, da es sich bei den Battles um Aufzeichnungen handelt, die vor einigen Wochen aufgenommen wurden.

Herber Seitenhieb von The BossHoss für Rea Garvey

Eine Nummer zu groß war der Klassiker "Don't Give Up" für Michael Heinemann und Hannah Pearl. Die "The Voice of Germany"-Kandidaten aus dem Team von Rea Garvey erreichten bei weitem nicht die gefühlvolle Version des Originals von Peter Gabriel und Kate Bush. Das Rennen machte Michael Heinemann, der nicht versuchte Peter Gabriel zu kopieren, sondern dem Song eine eigene Note geben wollte. "Du bist echt der Knaller", schwärmte Nena.

Die Songauswahl nutzten The BossHoss für einen herben Seitenhieb in Richtung ihres Jury-Kollegen Rea Garvey: "Bei dem Lied hatte Hannah keine Chance zu zeigen, was sie drauf hat", sagte Alec Völkel, "das war ein ungleiches Battle". "Was Ken und Barbie zu sagen haben, ist mir echt egal", konterte Rea Garvey. Michael Heinemann hatte den irischen Sänger mehr angesprochen.

Nena ließ im nächsten "The Voice of Germany"-Battle Michel Schmied und Sascha Lien zu Nirvana, "Come As You Are" rocken. Dabei flogen beide teils so über die Bühne, dass der Gesang vor lauter Energie nicht immer 100prozentig saß. Sascha Lien hatte bereits im Vorfeld Bedenken, da seine Stimme nicht schmutzig genug für Kurt Cobain sei. Letztlich machte Michel Schmied das Rennen, der - so Alec Völkel - "etwas mehr Rotz" in seiner Stimme hatte.

Gil Ofarim darf bei "The Voice of Germany" weiter vom großen Comeback träumen

Gil Ofarim hat im Team von Xavier Naidoo einen weiteren großen Schritt in Richtung Comeback gemacht. Sein Coach prophezeit ihm sogar die Chance auf eine "Welt-Karriere". Doch vorher musste sich Gil Ofarim im Battle bei "The Voice of Germany" gegen Cristiano de Brito durchsetzen - ein starker Gegner mit einer besonderen Klangfarbe in der Stimme. Doch beim Song "Reichtum der Welt" von Holger Biege "brannte" Xavier Naidoo am Ende mehr mit der Stimme von Gil Ofarim.

Diese Songauswahl nutzen die Cowboys von The BossHoss für einen weitere Stichelei - diesmal in Richtung Xavier Naidoo: "Das ist ein Pfandflaschen-Sammel-Song", macht sich Alec Völkel lustig, "Altstoffe sammeln, damit die Erde schön grün bleibt - ein bisschen sehr plakativ". Die kleinen Reibereien in der Kuschel-Jury von "The Voice of Germany" wirken zwar teilweise etwas aufgesetzt, sind trotzdem meist mit amüsamten Sprüchen versehen.

Tiffany setzt sich im Frauenpower-Battle von The BossHoss durch

Mit dem letzten Battle der dritten "The Voice of Germany"-Show ließen The BossHoss noch einen echten Kracher los: Die drei stimmgewaltigen Damen MayaMo, Madeleine Müller und Tiffany Kirkland sangen "Stone Cold Faith" von Paloma Faith. Dabei hatte die 23-jährige Madeleine Müller trotz ihrer Rock-Röhre einen schweren Stand gegen die erfahrenen Sängerinnen.

Während Xavier Naidoo der Kandidatin MayaMo die interessanteste Stimme bescheinigte, hatte Tiffany Kirkland letztlich das Battle mit ihrer überragenden Präsenz auf der Bühne gewonnen. Die Freundin von "The Voice of Germany"-Finalistin Kim Sanders dürfte ein heißer Kandidat für die nächsten Wochen sein.

Moderator Thore Schölermann wird zur Zielscheibe des Spotts

Noch vor der vierten und letzten Battle-Show von "The Voice of Germany" (am Freitag, 16. November, Sat.1) ist die Erwartungshaltung der Fans mit Blick auf die Live-Shows groß. Die Tickets für die Live-Shows in einem Berliner Studio seien binnen weniger Minuten ausverkauft gewesen, meldeten die Organisatoren am Donnerstag.

Dann dürfte auch endgültig die große Bewährungsprobe für den neuen Moderator von The Voice of Germany, Thore Schölermann, beginnen. In den Blind Auditions und den Battles war er zwar bisher nur sehr reduziert zu sehen, trotzdem ist Schölermann im Netz schon Zielscheibe einigen Spotts. Mal regen sich die Zuschauer über seine künstliche Art zu moderieren auf, dann ist es bei der Moderation die stets breitbeinige Haltung, die an einen Cowboy erinnert. Die Fußstapfen seines Vorgängers Stefan Gödde mit dessen zurückhaltender, souveräner Art bei "The Voice of Germany" sind nicht die Kleinsten.