Essen. Der Ansturm war zu groß: Mehr als 20.000 User beteiligten sich nach dem Tatort am Sonntagabend an der Mördersuche im Internet - unter der Last brach schließlich sogar der Server zusammen. Hobby-Ermittler können noch bis zum Sonntag mitmachen.

Jetzt sind die Zuschauer die Kommissare. Nach dem Tatort "Der Wald steht schwarz und schweiget" am Sonntagabend ging die Mördersuche im Netz weiter. Ein Konzept, das der Südwestrundfunk (SWR) trotz technischer Patzer als Erfolg verbuchen kann. Mehr als 20.000 User beteiligten sich nach Angaben des Senders an der Aktion "Tatort+".

SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen zeigte sich am Montag zufrieden: "'Tatort+' ist ein Experiment, das zeigt, wie Medienkonvergenz möglich ist. Wir werden weiter experimentieren." Ob die Aktion fortgeführt wird, soll erst in den kommenden Tagen entschieden werden. Sprecherin Annette Gilcher erklärt: "Das war erstmal nur ein Test, ob die Zuschauer überhaupt Spaß daran haben. Und das scheint ja der Fall zu sein."

"Mein Vater und ich haben den Fall gelöst!"

Bereits am Morgen hatten Teilnehmer erste Erfolge gemeldet: "Jaaaaaaa, geschafft. Tolles Spiel! Gratulation an die Macher!", freut sich Ulrike auf Facebook. Und User Tobias lobt: "Vielen Dank für diesen Spaß. Mein Vater und ich saßen bis grade dran und haben den Fall nun gelöst! Super..."

Insgesamt haben die User auf Facebook bis zum Mittag mehr als 500 Kommentare abgegeben. Und auch auf Twitter ging die Fahndung unter dem Hashtag #tatortplus im Netz weiter.

Ansturm der Hobby-Ermittler - Server überlastet

Kritik hagelte es allerdings am Sonntagabend, als der Ansturm der Hobby-Ermittler die Server kurzzeitig lahmlegte. "Zuviele, die ermitteln wollen. War eigentlich klar und scheint mir schlecht geplant...", ärgert sich Nutzerin Sandra auf Facebook. "Ich hab langsam die Faxen dicke! Ich gucke jetzt einen Film", schimpft Teilnehmerin Michaela. Auch am Montag beschwerten sich User über technische Probleme.

Bis zum kommenden Sonntag haben die Zuschauer noch Zeit, den Fall zu lösen. Der Tatort steht dafür in der Mediathek und auf YouTube zur Verfügung.

Insgesamt verfolgten nach Angaben des Senders 8,37 Millionen Zuschauer den Tatort im Fernsehen. Der SWR spricht von einem "Quotensieg am Sonntag mit einem Marktanteil von 24,7 Prozent". (kari)