Essen.. Kriminell geklickt: Ein Techniker drückte das falsche Knöpfchen und schon hörten Tatort-Zuschauer am Sonntag den ARD-Moderator Jörg Schönenborn. Eine Panne, ein Versehen. Schauspieler Mehmet Kurtulus nahm vom Hamburger Tatort Abschied.

Wahl-Geflüster statt Tatort-Tod: Die Zuschauer des Hamburger Tatorts erwartete am Sonntag eine Überraschung. Zu sehen gab es zwar - wie angekündigt - den letzten Auftritt ihres Tatort-Kommissars Cenk Batu, gespielt vom Schauspieler Mehmet Kurtulus. Doch zu hören gab es wenige Sekunden lang gleich eine doppelte Tonspur. Durch eine Tonpanne wurde mitten in der Sterbeszene das ARD-Wahlstudio zugeschaltet, das noch schwer mit der Berichterstattung über die Landtagswahl in Schleswig-Holstein beschäftigt war.

„Noch während des laufenden ‘Tatorts’ hat am Sonntag ein Techniker in Kiel den Tonkanal aus dem dortigen Wahlstudio zu früh geöffnet“, erklärt Iris Bents, Pressesprecherin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) am Montag der WAZ-Mediengruppe, „So war in der ‘Tatort’-Schlussphase für wenige Sekunden zu hören, was zur selben Zeit im Wahlstudio gesprochen wurde. Eine bedauerliche Panne.“

Kurz vor Schluss der Abschiedsfolge liegt der von Kugeln getroffene Ermittler Cenk Batu im Krankenhaus. Eine dramatische Szene, doch plötzlich ertönt die Stimme von ARD-Wahlmoderator Jörg Schönenborn: „Ja, machste zwei 1:30, Lutz macht das immer” und eine Frau sagt „Nur so, dass die kleinen Haare (...) da weg sind”. Eine Tonpanne. Manchen Zuschauer mag das nerven. Skurril  ist es dennoch, weil niemand bei einer fertig produzierten Sendung eine solche Panne erwarten würde.

So war der Tatort „Die Ballade von Cenk und Valerie“ eigentlich nicht gedacht. In der Folge führt Cenk Batus’ letzter Auftrag, gespielt von Mehmet Kurtulus, in die Tiefen der Finanzwelt. Verdeckte Ermittler werden in Banken eingeschleust, um illegale Finanzgeschäfte aufzudecken und konkrete Beweise gegen das undurchschaubare System zu beschaffen.

Kriminell geklickt

Möglich war der Fehler nur, weil am Sonntagabend sowohl der Tatort von Seiten des NDR kam, als auch die Wahlsendung. Tatort war ein normaler Ü-Wagen, ein Übertragungswagen, der für die Liveberichterstattung am Wahlabend gedacht war. Von dort aus wurde sowohl der Tatort ins deutsche Fernsehen eingespielt - als auch (wenige Knöpfe weiter) der Wahlabend.

Aufgefallen ist die Panne aber längst nicht allen Zuschauern. Die Einspielung war recht leise. Ein Tatort-Fan war aber dann doch direkt mit der Handykamera am Bildschirm dran, nahm die Panne auf und stellte sie danach auf YouTube als Kurzvideo ein. Viele finden’s richtig. „Super! War mir auch aufgefallen - wahrscheinlich der Talk danach, wer wollte sich da wohl nicht frisieren lassen?“ - heißt es im ersten Kommentar.

Als Nachfolger im Hamburger „Tatort“-Revier tritt übrigens Til Schweiger an.