Köln. “Hart aber fair“, “Menschen bei Maischberger“, “Beckmann“, “Anne Will“ und “Günther Jauch“: Der WDR-Rundfunkrat hat in einer Stellungnahme die Talkleiste der ARD kritisiert. Die Verantwortlichen des WDR-Rundfunkrats wünschen sich eine konsequente Reduzierung der Talksendungen.

Der WDR-Rundfunkrat hat erhebliche Kritik an der Talk-Show-Kultur im Ersten Deutschen Fernsehen geübt. "Hart aber fair", "Menschen bei Maischberger", "Beckmann", "Anne Will" und "Günther Jauch": Nach Meinung des Rundfunktrats, dem obersten Programm-Kontrollgremium im Sender, gibt es in der ARD viel zu viele Gesprächssendungen mit ähnlichen Themen und denselben Gästen.

"Wir empfehlen, die Talkleiste in dieser Form nicht dauerhaft fortzuführen und wünschen uns im Ergebnis eine konsequente Reduzierung der Talksendungen", erklärt die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats Ruth Hieronymi. Eine Lösung, wie die Anzahl der ARD-Talkshows reduziert werden kann, schlägt Petra Kammerevert vor, Vorsitzende des Programmausschusses: "Eine Möglichkeit wäre über wöchentliche Wechsel von Sendungen auf einem Sendeplatz nachzudenken", empfiehlt die Duisburger SPD-Politikerin: "Bei Politmagazinen wird das seit Jahren erfolgreich praktiziert".

Einmaligkeit von Arte muss erkennbar sein

Bei der öffentlichen Rundfunkratssitzung in Köln, an der am Montag 130 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen, ging es unter anderem auch um den deutsch-französischen Kultursender Arte. Der WDR fungiert für den Kultursender als Programmzulieferer für hochwertige Formate. Der WDR-Rundfunkrat appellierte an die Programmverantwortlichen des WDR die besondere Stellung von Arte nicht aus dem Blick zu verlieren. Trotz Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit müsse die Einmaligkeit des Kultursenders stets erkennbar sein. (WE)