Essen. . DSDS-Küken Fabienne Rothe ist raus. Die letzte weibliche Kandidatin musste am Samstagabend die RTL-Show verlassen. Im Halbfinale von „Deutschland sucht den Superstar“ stehen mit Luca Hänni und Jesse Ritch gleich zwei Schweizer. Auch Daniele Negroni kämpft un den Einzug ins Finale.
So viel ist sicher: Deutschlands neuer Superstar – so er denn einer wird – ist männlich. Fabienne Rothe, die letzte weibliche DSDS-Kandidatin 2012, wurde in der drittletzten Mottoshow des RTL-Castings „Deutschland sucht den Superstar“ von den Zuschauern rausgewählt. Luca Hänni, Daniele Negroni und Jesse Ritch stehen damit am nächsten Samstag im Halbfinale. Die Entscheidung fiel diesmal früher als gewohnt und war keine große Überraschung. Schon gar nicht für Fabienne, die bereits vor der Sendung im Interview mit DerWesten ahnte: „Diesmal wird’s eng für mich.“
RTL verzichtete erstmals in dieser Staffel auf eine späte Entscheidungsshow gegen Mitternacht, damit Moderator Marco Schreyl nicht allein mit Jesse (20) auf der Bühne hätte stehen müssen. Alle übrigen Kandidaten sind minderjährig und dürfen aus Jugendschutzgründen nach 23 Uhr nicht mehr arbeiten. Sie hätten also im Zuschauerraum sitzen müssen, auch Interviews wären tabu gewesen.
DSDS-Fans hatten Fabienne zum „Flop der Woche“ gewählt
Am erwarteten Aus für die 16-jährige Fabienne änderte das nichts. Die DSDS-Fans hatten sie bereits zum „Flop der Woche“ gekürt, bevor sie einen einzigen Ton gesungen hatte. Doch sie zeigte sich schon im Vorfeld cool und gelassen und sagte zu Beginn der Show: „Die Jungs singen besser.“ Damit sollte sie zwar Recht behalten, lieferte selbst aber auch eine tadellose Leistung ab. Wieder ein Indiz dafür, dass die meisten Anrufer offenbar weiblich sind und für ihren Schwarm anrufen. In bislang acht Staffeln DSDS gab es nur eine weibliche Siegerin: Elli Erl in Staffel zwei.
Gleich drei Songs musste jeder Kandidat diesmal präsentieren, je einen in den Kategorien „Pop, Rock und Klassik“. Fabienne überzeugte mit Katy Perrys „Hot & Cold“, „Liebe ist alles“ von Rosenstolz und in ungewohnter Rolle als Rockröhre zu Alannah Myles‘ „Black Velvet“. Noch mehr Lob als für ihren Gesang erntete das DSDS-Küken dabei für sein Aussehen. Frauenexperte Dieter Bohlen: „Viel besser kann man nicht mehr aussehen.“
Ausnahmsweise stand bei DSDS der Gesang im Mittelpunkt
Davon abgesehen stand am Samstagabend ausnahmsweise tatsächlich der Gesang im Mittelpunkt. Daniele Negroni präsentierte neben dem Lieblingssong seiner Mutter (Boyzone – „No Matter What“) noch „Knocking On Heaven’s Door“ in der Guns’n‘Roses -Version und „Sex On Fire“ von den Kings of Leon. Seine mal wieder von einer Erkältung geplagte Stimme trimmte er dabei zu Höchstleistungen, auch wenn er von Cascada-Frontfrau und Jury-Mama Natalie Horler den Rat bekam, öfter mal „früher ins Bett“ zu gehen. Von Papa Bohlen gab’s anschließend noch einen Rüffel fürs ständige Rauchen – was mit 16 Jahren übrigens verboten ist.
Die angekündigte Antwort auf Bushidos Pöbel-Tweet bei Twitter („Verdammt beim zappen kurz auf RTL diesen Typen mit den roten Haaren bei DSDS gesehen... Man ist mir übel...“) blieb Daniele während der Show aber schuldig.
Top-Leistungen bot auch der 20-jährige Jesse mit Sean Pauls „She Doesn’t Mind“, „The Final Countdown“ von Europe und Michael Jacksons „Earth Song“. Spätestens mit der Interpretation des Welthits des King of Pop ersang sich der Schweizer einen Platz im Halbfinale. Poptitan Dieter Bohlen hatte fast „Mitleid mit den anderen. Mit so einer Leistung bist du Favorit.“ Mindestens ebenso begeisterte der gelernte Krankenpfleger das Publikum mit einer perfekten Parodie auf Juror Bruce Darnell. Vorher offenbarte Jesse aber noch sein Geheimrezept für den Erfolg bei DSDS: „Hirn abschalten und Vollgas geben.“
Beste Chancen auf den „Superstar“-Titel 2012 hat auch Luca Hänni
Nach wie vor beste Chancen auf den „Superstar“-Titel 2012 hat aber auch Mädchenschwarm Luca Hänni, der ebenfalls aus der Schweiz stammt. Für den 17-jährigen Maurerlehrling gab es Jury-Lob und Fan-Gekreische für „Eiserner Steg“ von Philipp Poisel, „Chasing Cars“ von Snow Patrol und „Beautiful People“ von Chris Brown. Dabei hielt es Bruce Darnell nicht mehr auf seinem Stuhl. „Luca hat getanzt!“ frohlockte der Laufsteg-Experte gleich mehrfach hintereinander und tanzte selbst schon während des Songs neben und danach auf der Bühne.
War sonst noch was? Ach ja, Fabienne und Jesse hielten gegenseitig Händchen beim Tätowieren (Jesse, am Rücken, „Music forever“) und Piercen (Fabienne am Bauchnabel), Luca verteilte Würstchen mit Senf an hungrige Fans und Daniele durfte eine Runde mit den Spielern seiner Lieblingsmannschaft Borussia Mönchengladbach kicken. Tränen und Skandälchen waren diesmal nicht dabei. Selbst Chefjuror Dieter Bohlen kam kein einziger fieser Spruch über die Lippen. Ob er schon für DSDS-Kids übt? Man wird sehen.
Zunächst wartet an den nächsten beiden Samstagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Jesse, Luca und Daniele. Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen. Nur eins steht fest: Der neue Superstar – eine Premiere, falls es wirklich einer wird – ist männlich. Und vielleicht kommt er diesmal aus der Schweiz.