Frankfurt/Main. Mit Berichten und “literarischen Collagen“ über Tschernobyl und aus Afghanistan wurde sie weltweit bekannt: Die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die renommierte Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert.
Die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Dies teilte der Stiftungsrat am Donnerstag in Frankfurt mit. Die 65-Jährige ist durch Berichte und Reportagen über die Atomkatastrophe in Tschernobyl und über den sowjetischen Afghanistankrieg weltweit bekanntgeworden. Die gelernte Journalistin hat dafür einen eigenen Stil der literarischen Collage entwickelt.
Geehrt werde eine Autorin, "die die Lebenswelten ihrer Mitmenschen aus Weißrussland, Russland und der Ukraine nachzeichnet und in Demut und Großzügigkeit deren Leid und deren Leidenschaften Ausdruck verleiht". Nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums sei Swetlana Alexijewitsch zur Chronistin geworden von Menschen, bei denen ein Grundstrom existenzieller Enttäuschungen spürbar sei.
In der Begründung heißt es: "Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2013 an Swetlana Alexijewitsch und ehrt damit die weißrussische Schriftstellerin, die die Lebenswelten ihrer Mitmenschen aus Weißrussland, Russland und der Ukraine nachzeichnet und in Demut und Großzügigkeit deren Leid und deren Leidenschaften Ausdruck verleiht."
Preisverleihung zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse
Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 13. Oktober in der Paulskirche überreicht. Dem Statut zufolge geht er an Persönlichkeiten, "die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen" haben.
Mit der renommierten Auszeichnung werden seit 1950 Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland geehrt. Unter den Geehrten sind große Namen wie Astrid Lindgren, Hermann Hesse, Siegfried Lenz, Mario Vargas Llosa oder Orhan Pamuk. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den chinesischen Schriftsteller und Regimekritiker Liao Yiwu. (dpa)