Frankfurt/Main. Als “Lesermesse“ hat sich mittlerweile Leipzig etabliert - wie die Branche tickt, zeigt sich aber immer noch in Frankfurt. Zur weltgrößten Buchmesse strömen auch dieses Jahr wieder Verleger, Agenten, Buchhändler und Literaturinteressierte nach Frankfurt. Gastland ist dieses Jahr Neuseeland.

Wie seit einigen Jahren üblich, liegt vor der offiziellen Eröffnung der Frankfurter Buchmesse die Verleihung des Deutschen Buchpreises im Kaisersaal des Frankfurter Römers. Hoffnung auf den Preis dürfen sich dieses Mal die Autoren Ursula Krechel, Clemens J. Setz, Stephan Thome, Ulf Erdmann Ziegler, Ernst Augustin und Wolfgang Herrndorf machen. Der Preis wird am Montag, 8. Oktober, verliehen.

Den Schlusspunkt der Buchmessen-Woche setzt ebenfalls eine Preisverleihung: Am Sonntag, 14. Oktober, wird in der Frankfurter Paulskirche der chinesische Autor und Dissident Liao Yiwu ("Fräulein Hallo und der Bauernkaiser") mit dem traditionsreichen und auch international beachteten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Die Laudatio auf den im Berliner Exil lebenden Autor hält die leitende Literaturredakteurin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Felicitas von Lovenberg. Zwischen diesen beiden Terminen konzentriert sich das Geschehen auf das Messegelände.

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Wie in den zurückliegenden Jahren werden sich nach der Eröffnung am Dienstag, 9. Oktober, mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten des diesjährigen Ehrengastlandes Neuseeland, Simon William English, rund 7400 Aussteller bei der weltgrößten Buchmesse präsentieren - ihre genaue Zahl steht erst kurz vor Messebeginn fest. Aus mehr als 100 Ländern der Erde reisen Verlagsvertreter zum Branchentreff nach Frankfurt. Zuletzt kamen an den fünf Messetagen 280.000 bis 300.000 Besucher.

Von Mittwoch bis Freitag stehen die Messehallen nur Fachbesuchern und Schulklassen offen. Für die Allgemeinheit ist die Messe traditionell nur an den beiden letzten Tagen zugänglich. Wer mit dem Auto anreist, findet Parkplätze im Parkhaus Rebstock nahe dem Messegelände. Von dort fahren Pendelbusse. Um dem erhöhten Verkehrsaufkommen aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich eine Anreise mit U-, S- und Straßenbahnen bis zu den Stationen Messe beziehungsweise Festhalle/Messe.

Vom Hauptbahnhof sind es zehn Minuten Fußweg. Teuer wird es für auswärtige Gäste, die in Hotels übernachten möchten. Die Häuser in Frankfurt, zumal diejenigen in unmittelbarer Nähe zum Messegelände, erheben bis zu 230 Prozent Zuschläge auf ihre Zimmerpreise.

Günstigere Hotels vor allem etwas außerhalb der Stadt

Als günstigen Preis pro Nacht und Gast in Messe-Nähe ermittelte das Portal Check24.de 95 Euro. Empfehlenswert ist eine Suche nach günstigeren Hotels außerhalb der Innenstadt. Auch von dort erreicht man schnell die Messehallen.

Hunderte von Autoren werden an den Ständen ihrer Verlage auftreten, um aus ihren Werken zu lesen, in Interviews Auskunft zu geben und/oder Autogramme für ihre Leser zu geben. Ein dicker Veranstaltungskalender gibt Auskunft über die mehreren tausend Termine. Er ist vor Ort erhältlich oder digital auf der Buchmesse-Homepage zu durchsuchen.

Ein spezieller Fokus liegt in diesem Jahr - neben den Dauerbrennerthemen Digitalisierung des Buchmarkts und crossmediale Vermarktung von Inhalten - auf der Literatur des Ehrengastlands Neuseeland. Sie präsentiert sich in der Messe-Halle Forum und in vielen Veranstaltungen, von denen einige auch abseits des Messegeländes im Stadtgebiet stattfinden. Darunter sind Lesungen, Kunstausstellungen, Tanzdarbietungen und Filmvorführungen. 68 Autoren aus dem fernen Inselstaat haben sich für die Messe angekündigt. (dapd)

  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 9-18.30 Uhr, Sonntag 9-17.30 Uhr
  • Mittwoch bis Freitag: Fachbesucher und Schulklassen, Samstag/Sonntag: allgemeine Öffentlichkeit
  • Eintrittspreise: Tageskarte 16 Euro/ermäßigt 10 Euro; Wochenendticket 22 Euro; Familienkarte (2 Erwachsene, bis zu 3 Kinder) 38 Euro
  • Mehr Infos: buchmesse.de