Düsseldorf. . Als Nachfolger von Heiner Goebbels tritt der heute 67-jährige Johan Simons im Jahr 2015 sein Amt an. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer: „Ich bin sicher, dass er wie seine Vorgänger dem Festival eine ganz eigene künstlerische Handschrift geben wird, die neue und aufregende Formen des Theaters in den Mittelpunkt stellt.“
Nach Gérard Mortier, Jürgen Flimm, Willy Decker und Heiner Goebbels wird der Niederländer Johan Simons der fünfte Intendant der RuhrTriennale. Der 66-jährige Simons, der bereits in den ersten Jahren der Ruhrtriennale als Regisseur mit Inszenierungen nachhaltigen Eindruck hinterließ, wird die Triennale in den Jahren 2015 bis 2017 leiten.
Dies gab NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) am Montag bekannt, nachdem der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Kultur Ruhr GmbH, die Ausrichterin der Ruhrtriennale, diese Personalie auf einer Sitzung in Düsseldorf beschlossen hatten. „Ich bin sicher, dass er wie seine Vorgänger dem Festival eine ganz eigene künstlerische Handschrift geben wird, die neue und aufregende Formen des Theaters in den Mittelpunkt stellt,“ sagte Ute Schäfer: „Er gehört seit Jahren zu den wichtigsten und innovativsten Intendanten Europas.“
Gelernter Tänzer und Schauspieler
Erst vor kurzem hatte Simons erklärt, seinen derzeit laufenden Vertrag als Intendant der Münchner Kammerspiele nicht über das Jahr 2015 hinaus zu verlängern. Er wolle sich nach fünf Jahren in München wieder mehr um seine Frau, die Schauspielerin Elsie de Brauw, und seine beiden (erwachsenen) Söhne kümmern, ließ er damals verlauten.
Der gelernte Tänzer und Schauspieler Johan Simons wurde bekannt mit dem von ihm selbst geformten Theater „Hollandia“, das in den 80er Jahren aus einem niederländischen Schauspielerkollektiv hervorgegangen war. Nachdem er im Jahr 2000 gemeinsam mit seinem Ko-Regisseur, dem Schlagzeuger Paul Koek, den Europäischen Preis für Innovation im Theater erhalten hatte, wurde er auf dem gesamten Kontinent zu Inszenierungen eingeladen, vom Schauspiel Zürich bis zum Festival in Avignon.
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Simons gilt als Verfechter eines experimentier- und innovationsfreudigen Inszenierungs-Stils, der Kritiker wie Publikum gleichermaßen mitzureißen, in seinen Bann zu schlagen versteht. 2005 wurde er Intendant des NT Theaters im belgischen Gent, 2010 wechselte er als Nachfolger von Frank Baumbauer an die renommierten Münchner Kammerspiele.
Dort hat er sowohl mit einer Internationalisierung des Spielplans als auch mit eigenen Inszenierungen und Uraufführungen wie der von Elfriede Jelineks „Die Straße. Die Stadt. Der Überfall“ überzeugt. Für die Ruhrtriennale richtete Simons 2002 „Der Fall der Götter und Die Bakchen“ ein. Ein Jahr später folgte „Sentimenti“, das Ralf Rothmanns Roman „Milch und Kohle“ mit Musik von Verdi kombinierte. Insgesamt führte Simons neun Mal für die Ruhrtriennale Regie.