Im Ruhrgebiet. . Die Tourismus-Branche im Revier hofft 2013 auf weitere Zuwächse. Zugpferde sollen sein: Die Römer-Lippe-Route, Christo im Gasometer und Ai Weiwei bei der Emscherkunst. Nach Angaben von Ruhrtourismus-Chef Axel Biermann sind 1000 neue Hotelzimmer in Planung.

Ob jetzt bei der CMT in Stuttgart oder zuvor bei „Vakantiebeurs“ in Utrecht: Die „Römer-Lippe-Route“ stößt auf Reisemessen bereits auf sehr reges Interesse. „Da ist richtig was los“, berichtet Axel Biermann, Chef der Ruhr-Tourismus Gesellschaft. Am 26. April wird der Fernradweg eröffnet – einer der touristischen Höhepunkte des Jahres 2013 fürs Ruhrgebiet und auch den Niederrhein.

Von der Flussquelle in Bad Lippspringe bis zum Römermuseum in Xanten: Auf 295 Kilometern (plus Schleifen von 154 Kilometern) verbindet der Radweg 2000 Jahre alte Römerkultur mit Wassererlebnis, führt vorbei an den Fundorten früherer Heerlager, an Museen, Flussauen und alten Schleusen. Die Macher erhoffen sich auf mittlere Sicht eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie beim vor sieben Jahren eröffneten Ruhrtalradweg.

Huldigung des wertvollen Stoffes „Luft“

Nicht nur Fahrradtouristen sollen den Weg in die Region finden. Die Tourismus-Experten setzen im neuen Jahr einmal mehr auf die Zugkraft großer Events und Kulturveranstaltungen. Ein besonderer Magnet dürfte dabei die „Big Air Package“-Installation von Christo im Oberhausener Gasometer sein (ab 16. März). Der Verpackungskünstler huldigt dem „wertvollsten Stoff der Erde“, der Luft. Gefüllt mit eben dieser entsteht im Innern des Gasometers eine transparente Skulptur aus Stoff, kunstvoll beleuchtet. Große Anziehungskraft wird wohl auch die Emscherkunst entwickeln (ab 22. Juni). Für die Open-Air-Ausstellung auf der Emscher-Insel soll der chinesische Künstler und Dissident Ai Weiwei eine Zeltstadt schaffen, die sich auf die chinesische Mythologie bezieht. Bei der Emscherkunst freut sich Ruhr-Tourismus-Chef Biermann auch auf die Großskulptur „Tanzender Strommast“ von einer Berliner Künstlergruppe – eine 35 Meter hohe Großskulptur, die einen Hüftschwung macht. „Das wird ein Hingucker“, ist Biermann überzeugt.Als drittes großes Event steht wieder die Nacht der Industriekultur „Extraschicht“ an. Thema am 6. Juli : die Junge Szene.

Die Konjunktur ist der Unsicherheitsfaktor

Damit aber nicht genug. Ruhrtriennale, Ruhrfestspiele und das Klavierfestival Ruhr sieht Biermann auf der Erfolgsspur. Zudem wird es am 11./12. Mai ein Wochenende geben, bei dem die Kunstmuseen der Region die „Public Art Ruhr“, also die Kunst im öffentlichen Raum, stärker in Szene setzen wollen.

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Insgesamt zeigt sich Axel Biermann überzeugt: „Wir werden die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen.“ Die Konjunktur bleibe dabei aber ein Unsicherheitsfaktor; ebenso fehlten einige zugkräftige Messen. Als sehr gutes Zeichen wertet der Ruhrtourismus-Chef, dass in der Region derzeit „bestimmt 1000 neue Hotelzimmer in der Pipeline sind“, u. a. bei Projekten in Dortmund und Essen. Biermann rechnet damit, dass Investoren demnächst auch den Kreis Wesel ins Visier nehmen. Dort hatte es sehr starke Zuwächse bei den Übernachtungszahlen gegeben.