Wuppertal. .

Vier Jahre nach dem unerwarteten Tod von Pina Bausch ist schon viel erreicht, indem es das Tanztheater, das ihren Namen führt, immer noch gibt. Gespielt wurden seither nur die revolutionären Inszenierungen der einstigen Chefin. Nun aber soll eine personelle und künstlerische Neuorientierung gewagt werden. Nach der Interimszeit unter Leitung von Dominique Mercy und Robert Sturm, die länger als gedacht dauerte, wurde jetzt Lutz Förster mit der künstlerischen Leitung betraut.

Förster ist Pina Bausch und ihrer Arbeit seit 1975 eng verbunden; er war bis zum letzten Jahr Direktor der Tanzabteilung an der Folkwang Universität. Geschäftsführer des Ensembles bleibt Dirk Hesse. NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf und Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung bekräftigten, dass das Tanztheater erhalten bleibe und zugleich das „Erbe von Pina Bausch“ bewahrt werden soll.

Keine Uraufführungen seit Pina Bauschs Tod

Die letzten vier Jahre führte das Theater seine Arbeit mit 110 Vorstellungen in Wuppertal und 285 Gastspiele in aller Welt fort, „als habe uns Pina nie verlassen“, wie Hesse sagte. Allerdings gab es keine Uraufführungen. So sei es nun an der Zeit, die „Eigenkreativität“ zu fördern. Wie das im Detail aussehen soll, darüber werde das neue Leitungsteam in nächster Zeit mit allen Beteiligten „in Ruhe“ nachdenken. Klare Pläne klingen anders.

Die nächste Saison steht im Zeichen des 40-jährigen Bestehens der Kompanie, in der noch das vorhandene Repertoire im Mittelpunkt stehen wird. Ab August 2015 sollen neue künstlerische Konzepte greifen, an denen noch gearbeitet wird.

„Pina fehlt uns“: Dirk Hesses Stoßseufzer verriet vielleicht mehr als gewünscht. Verlassen darf sich das Theater aber auf das Publikum und die vielen internationalen Gastgeber. „Wir erhalten immer noch mehr Einladungen als wir annehmen können“, sagt Dirk Hesse.