Essen.. Das Urgestein von Steely Dan segelt mal solo wieder unter eigener Flagge. „Sunken Condos“ hat den typischen Sound – irgendwo zwischen Funk und Jazz, sehr smooth und nie auf die Hitparaden schielend.

Manche musikalische Zeitgenossen erkennt man beim ersten Takt. Das gilt für Gitarristen wie für Sänger, bei Songschreibern und Arrangeuren ist das seltener. Donald Fagen gehört in diese Kategorie. Der Kopf von Steely Dan hat mal wieder solo zugeschlagen. Mit „Sunken Condos“ stellt der beinahe 63-Jährige eindrucksvoll unter Beweis, wie viel Kraft und Kreativität noch in ihm stecken. Es ist eine elegante, coole, fast sterile Produktion. Kein Staubpartikel, kein Ton, kein Geräusch zu viel; selbst das kleinste Schaben ist durcharrangiert.

Das klingt allein schon deshalb nach Steely Dan, weil die halbe Mannschaft ohnehin an Bord ist. Es ist Funk der jazzaffinen, aber keine Musik der hitverdächtigen Sorte. Mit schelmischer Freude reiben sich da die Dissonanzen (man lausche nur dem schrägen „Out Of The Ghetto“). Und man darf sich auf mäandernde Gitarrensoli freuen (toll: „Slinky Thing“) und brausendes Getröte (umwerfend: „I’m Not the Same Without You“). Typisch Fagen halt...