Baku. Nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest hat sich die Schwedin Loreen erneut für Menschenrechte in Aserbaidschan stark gemacht. Sie betonte, man müsse Plattformen wie den ESC für den politischen Wandel nutzen. Auch ihre nächsten Pläne verriet Loreen.

Die schwedische ESC-Gewinnerin Loreen hat sich am Sonntag für Menschenrechtler in Aserbaidschan stark gemacht. "Jeder sollte die gleichen Rechte haben, dafür stehe ich", sagte die 28-jährige Sängerin der Nachrichtenagentur dapd in Baku. "Es gibt hier Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns."

Deshalb habe sie sich auch ganz bewusst vor dem ESC-Finale mit der Menschenrechtsinitiative "Sing For Democracy" getroffen. "Man muss jede Plattform nutzen, um den Wandel zu erreichen", sagte Loreen. Sie begrüßte, dass der ESC 2012 politischer als üblich gewesen sei und so Aufmerksamkeit auf die Menschenrechtslage gezogen habe.

Loreen fühlte sich in der Pflicht, etwas zu sagen

In Baku war es während der ESC-Proben zu zahlreichen Verhaftungen von Regierungskritikern gekommen. Aserbaidschan werden erhebliche Defizite im Umgang mit der Pressefreiheit und der Opposition vorgeworfen.

Die ESC-Regeln untersagen es den Teilnehmern, die Live-Übertragung des Musikwettbewerbs für politische Statements zu nutzen. "Wenn bei Menschenrechten etwas schief läuft, muss ich etwas sagen, um mir treu zu bleiben", sagte Loreen nun am Tag nach dem Finale, wo sie mit dem Popsong "Euphoria" den ESC 2013 nach Schweden holte.

Loreen zog sich zurück ins Hotel

"Das fühlt sich toll an", meinte Loreen. Und: "Ich bin sehr froh, dass der Song den Menschen so gut gefällt." Sie habe sich nach dem ESC mit ihrer Mutter ins Hotel zurückgezogen, "ich bin kein Partygirl". Sie wolle sich nun auf ihr kommendes Album konzentrieren, "der ESC hat mir neue Möglichkeiten gegeben".

Ihr Wettbewerbslied war vom schwedischen Duo Peter Boström und Thomas G:son komponiert und getextet worden. Üblicherweise schreibt Loreen ihre Songs aber selbst. "Mir geht es darum, etwas an die Zuhörer weiterzugeben", sagte sie, "sonst bin ganz gerne allein". Abseits der Bühne sieht sich Loreen als "schüchtern".

"Euphoria" hatte schon vor dem ESC in Schweden Platinstatus erreicht und zieht nun auch in Deutschland in Richtung Chartspitze. (dapd)