Frankfurt. . Die Affäre um Bundespräsident Christian Wulff nennt Regisseur Dieter Wedel „tollen“ Filmstoff. In der Hauptrolle sähe Wedel aber nicht den Bundespräsidenten selbst, sondern seinen Pressesprecher. Der Kabarettist Hape Kerkeling machte Wulff indes angeblich via Facebook Mut. „Bleiben Sie im Amt!“, heißt es da.
Der Fall Christian Wulff beschäftigt jetzt auch Kulturschaffende: Während Filmemacher schon über die Umsetzung des Stoffs nachdenken, erregt ein dem Kabarettisten Hape Kerkeling zugeschriebener Facebook-Beitrag die Gemüter der Netznutzer.
„Ich bin eindeutig für Wulff!“, heißt es in einem Text auf der Facebook-Fanseite des Kabarettisten, der mit „Hape Kerkeling“ unterzeichnet ist. Darin werden die Medien, allen voran die „Bild“, scharf angegriffen: „Herr Präsident, bleiben Sie im Amt und bleiben Sie Mensch!“
Als „tollen“ Filmstoff hatte zuvor Regisseur Dieter Wedel die Affäre Wulff in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ bezeichnet. Allerdings wäre die Hauptfigur in seiner Verfilmung Wulffs entlassener Pressesprecher: „Hat er die Gefahr nicht gesehen?“ Produzent Nico Hofmann, der eine Komödie über Guttenberg plant, würde hingegen die Person der Bettina Wulff dramatisieren – als Film darüber, wie Wulff sich „an ihrer Seite neu erfunden hat“.
WAZ-Redakteurin Britta Heidemann hat sich über die Ideen der Filmemacher und des Kabarettisten ihre eigenen Gedanken gemacht:
Moritz Bleibtreu als Christian Wulff
Moritz Bleibtreu soll Christian Wulff spielen, so denkt Dieter Wedel sich das – und mag dem ersten Mann im Staate doch die Hauptrolle in seinem großen Lebensdrama nicht geben. Die hätte der Pressesprecher! Und für Nico Hofmann ist Bettina (Maria Furtwängler!) sowieso spannender als Christian.
Das Hickhack um den Klinkerbau, es ist allzumenschlich. Und wenn dem Bundespräsidenten auf der Facebook-Fanseite von Hape Kerkeling unerwartet beigesprungen wird, dann interessiert daran vor allem eins: Ist der Text echt? Ist der echt von Hape? Während „Bild“ das noch recherchiert, haben wir uns unsere eigene Wahrheit zurechtgelegt: Horst Schlämmer möchte im Film „Der Klinkerbau“ die Rolle von Wulffs Pressesprecher übernehmen, traut sich aber nicht, Dieter Wedel auf die Mailbox zu sprechen – und schickt deshalb seinen Chef (und Erfinder), Hape Kerkeling vor, soll der mal halsbrecherische Faxen machen und dem das verklinkern – ach Quatsch: verklickern . . .