Köln. . Am Ende bot Let´s Dance ein Herzschlagfinale, das die kurvenreiche Maite Kelly für sich entschied. Es war eine spektakuläre Show mit Witz, Feuerwerk und einer heruntergelassenen Hose.

Im Moppel-Finale von Let´s Dance kämpften Schauspieler Moritz A. Sachs und Sängerin Maite Kelly um den glitzernd-funkelnden Let’s Dance-Pokal. Das Urteil der Jury fiel knapp aus. Mit einem Punkt Vorsprung setzten die vier Juroren Maite Kelly auf den ersten Platz. Die Zuschauer folgten dieser Entscheidung und machten sie zum Dancing Star 2011.

Es war eine spektakuläre Show mit Witz, Feuerwerk und einer heruntergelassenen Hose. Aber trotz der Spannung um die Entscheidung, war das Let’s Dance-Finale eines auf keinen Fall: ein erbitterter Kampf um den ersten Platz.

Harmonie statt erbitterter Kampf

Maite Kelly und Moritz A. Sachs waren mit Herzblut und Engagement dabei. In den letzten Wochen hatten sie in den stundenlangen Trainingseinheiten die Leidenschaft und die Freude am Tanzen gefunden. Die Show wuchs ihnen ans Herz. Doch wer jetzt auf einen Showkampf zwischen zwei verbissenen Pokalfanatikern oder aber auch nur ein wenig Konkurrenz-Sticheleien hoffte, wurde enttäuscht. Die Frage von Moderatorin Sylvie van der Vaart.: „Ihr wollt gewinnen, oder?!“ beantworteten beide mit einem verschmitztem Lächeln und einem, von Schulterzucken begleiteten „Ja“.

Statt mit platten Werbesprüchen oder wildem Rumgehampel, wollten Maite und Moritz die Zuschauer mit wahren Worten für sich begeistern. Moritz A. Sachs rief mit einem höflichen „Ruft bitte für uns an. Wir würden uns sehr freuen“ zum Abstimmen auf. Beide Finalisten gönnten dem Konkurrenten den Sieg, wollten ihn aber auch selbst. Bei so viel Harmonie wünschte man sich als Zuschauer schon beinahe für jeden einen Pokal.

Passend zum schönen Show-Abend gab es ein Wiedersehen mit allen Kandidaten der Sendung. Alle Promi-Tänzer, bis auf die verletzte Andrea Sawatzki, kehrten zum fast kitschigen Lied „Time of my Life“ noch einmal auf die Tanzfläche zurück.

Fremdscham und Unterhosenkunst

Zum Fremdschämen verleitete der Auftritt von Boxweltmeisterin Regina Halmich. Zur Einmarschmusik von Henry Maske -“Conquest of Paradise“- fegte sie im roten Kleid mit bizarren Bändchen-baumel Handschuhen über das Tanzparkett.

Für viele Lacher sorgte Juror Roman Frieling. Er löste die spitze Kabbelei, die ihn und Kollege Joachim Llambi seit je her verband höchst romantisch. Kleine Geschenke für den Chefjuror und als Höhepunkt ließ Frieling die Hosen runter und entblößte auf dem Allerwertesten ein Herzchen mit „Frieling + Llambi“ auf der Unterhose. Süß. Auch wenn Joachim Llambi eher bittersüß dreinschaute.

Die wahre Show legten aber die Final-Paare hin. Beim von der Jury bestimmten Quickstep begeisterten Maite im Matrosenkleidchen und Partner Christian Polanc im Matrosenanzug sowohl Publikum als auch Jury. Moritz A. Sachs zeigte seiner Tanzpartnerin Melissa Ortiz-Gomez und den Juroren die geforderte Leidenschaft beim Samba.

Tanz statt Skandale

Trotz der spektakulären Ereignisse, rückblickenden Videoclips mit den besten Sprüchen der Jury und den Einzelauftritten aller ausgeschiedenen Kandidaten der Staffel, blieben Maite und Moritz der Mittepunkt der Show. Let’s Dance verfiel nicht wieder in Dramatisierungen und das Skandale-Herausposaunen. Die RTL-Show blieb auf dem in der letzten Woche eingeschlagenen Weg: Es geht ums Tanzen.

Das Erleichternde an dem Format ist, dass dieses ungewisse und irgendwie schale Gefühl und die unvermeidbare Frage ausbleiben, die Model- und Superstar-Suchen hinterlassen: Wie geht es nun weiter? Schafft es der Gewinner, Karriere zu machen?

Die Gewinner bei Let’s Dance sind aber anders - sie sind Gewinner einer Show, die beendet ist. Sie bleiben deswegen wahrscheinlich auch in besserer Erinnerung als die Sieger der anderen Shows - weil die Gefahr des noch kommenden Scheiterns wegfällt und nur das schöne Bild einer strahlenden, Pokal-schwingenden Maite Kelly im Kopf der Zuschauer bleibt.