Essen. . Jury und Zuschauer waren sich einig: Maite Kelly und Lindenstraßen-Schauspieler Moritz A. Sachs stehen im Finale der RTL-Show Let’s Dance. Für den Ex-DSDS-Kandidaten Thomas „Der Checker“ Karaoglan war dagegen im Halbfinale am Mittwochabend Schluss.
Eine RTL-Anruf-Sendung in der es tatsächlich einmal um das Können der Kandidaten geht – kaum zu glauben, aber das Halbfinale der Tanzshow Let’s Dance endete mit zwei würdigen Tanzpaaren für das Finale. Sowohl die Jury als auch die Zuschauer sahen Maite Kelly und Moritz A. Sachs im Finale. Der Checker musste gehen.
Eigentlich ist bei allen Castingshows, bei denen das Publikum per Telefonanruf mitbestimmen kann, wer die nächste Runde erreicht, eines sicher: es geht nicht ums Singen, Tanzen oder das Talent, das eben laut Titel des Formates gerade „gesucht“ wird.
Dramen und kleine Skandälchen
Dies traf bisher auch auf die RTL-Show Let’s Dance zu. Dramen und kleine Skandälchen waren wichtiger als das Geschehen auf dem Parkett, Druck zu groß, Streit mit dem Tanztrainer, Selbstzweifel, Busenblitzer und vieles mehr.
Doch plötzlich scheint sich das zu wandeln. Ob daran ganz einfach das Fehlen von neuen Aufregern oder eine Besinnung auf den, wenn man es so nennen will, Sinn der Show ist, ist unklar. Reagieren konnte der Zuschauer nur mit Erstaunen und sich auf das neue Erscheinungsbild von Let’s Dance genießen.
„Jetzt wollen wir auch den Sieg“
Das Halbfinale trumpfte auf mit Gastauftritten, einigen Prominenten Zuschauern im Publikum und spontanen Tanzeinlagen, ein Mix, eine Show voller Abwechslung, die jedoch nicht das Wesentliche aus den Augen verlor und genau damit letztlich überzeugte: das Tanzen.
Die drei Halbfinal-Paare Thomas „Der Checker“ Karaoglan und Sarah Latton, Maite Kelly und Christian Polanc, Moritz A. Sachs und Melissa Ortiz-Gomez tanzten jeweils zwei Tänze. Alle haben im Laufe der Staffel eine Entwicklung durchgemacht und sind zu einem Schluss gekommen: „Wir sind so weit gekommen, jetzt wollen wir auch den Sieg.“
Stolz auf den schwierigen Schüler
Sogar der Spaßvogel, der Checker, tönte: „Am Anfang war es mir egal,ob ich weiterkomme oder rausfliege, jetzt nehme ich die Show ernst.“ Und auch Tanzpartnerin Sarah verkündet mit klitzekleinen Tränen in den Augen, dass sie stolz ist auf den oft schwierigen Tanzschüler.
Die persönliche Entwicklung kann der Checker jetzt für sein weiteres Leben festhalten. Für ihn riefen nicht genügend Leute an, er muss die Tanzshow verlassen.
Mutter Beimer tanzt mit Joachim Llambi Walzer
Am Ende schafften es tatsächlich die Paare ins Finale, denen auch die Jury das größte Talent bestätigte. Beinahe machte sich ein Gefühl von Genugtuung beim Zuschauer breit, endlich einmal eine gerechte Entscheidung. Nicht der Schillerndste, sondern die Talentiertesten kommen eine Runde weiter - schön.
Aber auch neben der Tanzfläche hatte die Show einiges zu bieten. Die Moderation von Sylvie van der Vaart und Daniel Hartwich war witzig, beinahe spontan und veralberte sogar die Sender-Eigenwerbung. Moritz A. Sachs’ Serienmutter Marie-Luise Marjan legte mit Juror Joachim Llambi ohne große Überlegung einen besonnenen Walzer aufs Parkett.
Ein Superstar, kein Sprechtalent
Einzig der frisch gebackene „Superstar“ Pietro Lombardi bot Fläche für Kritik. Sein eher weniger gelenkig-anspruchsvoller Auftritt mit der neuen Single wirkte in der Tanzshow irgendwie fehl am Platz - vor allem als die Profitänzer an seine Seite traten und ihre Hüften bewegten.
Deutlich wurde vor allem im Gespräch mit den beiden Moderatoren über das bisher Erlebte als Deutschlands neuer Superstar, dass Pietro noch Übung braucht im TV-Interview. Auf Sylvie van der Vaarts Spruch „Du bist ja auch ein riesiger Let’s Dance-Fan“ reagierte er perplex und antwortete mit einem stockenden „Ähm,ja...“, statt mit Begeisterung zu funktionieren.
Tanzen im Mittelpunkt
Als am Ende die Entscheidung verkündet und Maite Kelly überglücklich als Finalistin neben Schauspieler Moritz A. Sachs feststand, rückte sie noch einmal das Tanzen in den Vordergrund und zeigte gleichzeitig, dass zwischen ihr und Kandidat Thomas Karaoglan eine Verbundenheit herrscht. Beide tanzten ausgelassen und wild über die Tanzfläche.
Ein Halbfinale, das Lust macht auf die Finalshow - in der dann hoffentlich auch wieder das Tanzen im Mittelpunkt steht.