Essen. . Nach einer zu lang gezogenen „Let’s Dance“-Sendung musste sich Schauspieler Jörn Schlönvoigt, bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, verabschieden. Der Checker musste zittern, aber durfte sich zumindest über einen Sieg freuen.
Es gibt Kaugummis, bei denen nach einer Stunde der Geschmack raus ist und von da an werden sie mit jedem Biss härter und zäher. Genau so war Mittwochabend auch „Let’s Dance“. Aber was soll ein Fernsehsender auch machen, wenn er zwei Stunden Sendezeit hat und nur noch fünf Paare im Rennen sind? Na klar, er schickt die Moderatoren auf die Tanzfläche und die Prominenten in einen „Tanz-Marathon“.
Vier Minuten mussten alle Paare am Ende der Sendung noch mal gemeinsam auf die Tanzfläche zum Discofox. Zwar brachte dieser Auftritt dem Zuschauer nicht mehr, als die Zeit bis zur Entscheidung zu füllen, aber für den Checker war es die Möglichkeit, wenigstens einmal als Sieger der Jury von der Bühne zu gehen. Er konnte es selbst kaum fassen.
Pudding-Po knackig in Szene gesetzt
Und während die Moderatoren Sylvie van der Vaart und Daniel Hartwich einen Tanz hinlegten, der am ehesten mit den Worten „sie waren stets bemüht“ umschrieben werden kann, wünschte sich so mancher Zuschauer wohl, RTL hätte die Show um 21.30 Uhr nach den ersten Tänzen der Prominenten beendet.
Denn bis dahin waren durchaus ansehnliche Leistungen dabei: Liliana Matthäus zum Beispiel, die für ihren Cha-Cha-Cha mit Glamour-Faktor die einzige „10“ des Abends erhielt. Aber auch Maite Kelly mit dem „Arschtanz“ Samba, bei dem die Sängerin nach eigenen Angaben versuchte, ihren Pudding-Po möglichst knackig in Szene zu setzen – ist ihr gelungen.
Der Checker mag keine Hüftbewegungen
Moritz A. Sachs probierte es dem Songtitel nach mit Gemütlichkeit, legte dabei aber wieder zum Quickstep flotte Schrittkombinationen hin und machte seine Kilos vergessen. Der Checker hatte schlechte Voraussetzungen für den Salsa. Denn: „Hüftbewegungen mag ich nicht so“, sagte der Duisburger. So musste er am Ende auch mit Jörn Schlönvoigt zittern, wer gehen muss.
Der Checker durfte bleiben und ist somit mindestens Vierter – ein Platz besser als bei „Deutschland sucht den Superstar“, wo er als Fünfter gehen musste. Dieses Trauma konnte er also überwinden. Zurecht. Denn wirklich blass blieb bei seinen Auftritten nur Schauspieler Jörn Schlönvoigt. Ohne Leidenschaft und Rhythmusgefühl konnten ihm auch die Zuschaueranrufe nicht mehr helfen.
Und so war der Zuschauer froh, so er denn um 22.15 Uhr überhaupt noch vorm Fernseher saß, als er nach zwei Stunden mit dem Rauswurf von Jörn Schlönvoigt auch sein geschmackloses, hartes Kaugummi endlich ausspucken konnte. Ganz in der Hoffnung, dass das nächste Kaugummi in einer Woche durch erstmals zwei Auftritte jedes Paares länger geschmeidig bleibt.