Berlin. Endlich ist der Frühling da - und mit ihm der Pollenflug. In den nächsten Wochen dürften vielen Allergikern die Augen tränen und die Nasen laufen. Dagegen lässt sich aber durchaus einiges tun.

Für Pollenallergiker wird es in den kommenden Wochen eng: Weil es lange Zeit so kalt war, kommen nun viele Gewächse gleichzeitig zur Blüte und sondern Pollen ab. Wenn sie keine Hyposensibilisierung gemacht haben, helfen den Allergikern nur Medikamente.

Betroffene sollten in jedem Fall Antihistaminika zu Hause haben, sagte Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, dem dpa-Themendienst. Das seien anti-allergische Tabletten, die relativ schnell wirken, in rund 10 bis 15 Minuten. Die Tabletten sollten Allergiker nehmen, bevor es richtig schlimm werde, empfahl der Experte.

Jeder vierte bis fünfte Deutsche leidet unter einer Allergie

Sind nicht gleichzeitig Augen, Nase und Haut betroffen, können Betroffene Antihistaminika auch gezielt als Spray nur für die laufende Nase oder als Tropfen nur für die gereizten Augen verwenden. Sprays und Tropfen sind auch für diejenigen geeignet, die Antihistaminika in Tablettenform müde machen, so Bergmann.

Laut Allergieatlas der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) leidet jeder vierte bis fünfte Deutsche unter einer Allergie, die große Mehrheit der Betroffenen hat eine Pollenallergie. Momentan seien viele Erlenpollen in der Luft, in den nächsten Tagen kommen Birkenpollen, ab Mitte Mai die Gräserpollen hinzu, sagte Bergmann.

Bei wem die Antihistaminika nicht helfen, kann für Augen und Nase auf Kortison zurückgreifen - als Tropfen, Salbe oder Spray. "Das führt zu keinen Nebenwirkungen", beruhigte Bergmann. Das Kortison sei stärker als ein Antihistaminikum und wirke daher besser.

Pollengitter in der Stadt ein Muss

Betroffene sollten außerdem darauf achten, wann der Pollenflug am stärksten ist. Auf dem Land sind Pollen vor allem morgens und vormittags stark verbreitet, zwischen 5.00 und 11.00 Uhr. In dieser Zeit sollten Allergiker das Lüften bleiben lassen. Möchten Sie nicht darauf verzichten, bei offenem Fenster zu schlafen, sind Pollengitter die Lösung: "Sie halten die Pollen sehr schön zurück", so Bergmann.

In der Stadt sind die Gitter fast ein Muss, denn dort gebe es keine großen Schwankungen bei der Pollenbelastung während des Tages. "Sie werden immer wieder aufgewirbelt durch Autos", erklärte Bergmann. Deshalb sollten Allergiker auch Sport an stark befahrenen Straßen meiden und vor dem Sport im Freien anti-allergische Tabletten nehmen. Wer beim Joggen hustet, muss aufpassen: Husten sei das erste Zeichen von beginnendem Pollenasthma, warnte Bergmann. In diesem Fall sollte der Betroffene erst einmal auf den Outdoor-Sport verzichten und eine Immuntherapie in Angriff nehmen. (dpa)