Essen. . Psychopharmaka erhöhen das Unfallrisiko am Steuer stark. Das gilt nicht nur für Medikamente gegen Depressionen, Angstzustände oder Schlaflosigkeit. Auch die neueren Schlafmittel beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit.
Psychopharmaka am Steuer erhöhen das Risiko von Verkehrsunfällen deutlich. Dabei ist es egal, ob die Medikamente gegen Angstzustände, Depressionen oder Schlaflosigkeit verordnet worden sind. In einer neuen Studie aus Taiwan haben die Autoren außerdem herausgefunden, dass die verkehrsgefährdende Wirkung der Mittel unabhängig von der jeweiligen chemischen Stoffgruppe oder der Dauer der Einnahme auftritt. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des "British Journal of Clinical Pharmacology" veröffentlicht.
Bislang habe sich die Forschung stark auf die Effekte von Psychopharmaka aus der Stoffgruppe der Benzodiazepine konzentriert, heißt es. Das wohl bekannteste Medikament mit diesem Wirkstoff ist das Antidepressivum Diazepam. Die Nebenwirkungen einer neuen Generation von Schlafmitteln, der sogenannten Z-Drugs, standen dagegen weniger stark im Fokus der Wissenschaft. Zu ihnen zählen Arzneistoffe wie Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon. Diese Medikamente bergen aber offenbar die gleichen Gefahren mit Blick auf Verkehrsunfälle.
Je höher die Dosis, desto größer das Risiko
Für beide Stoffgruppen gilt außerdem: Je höher die Dosis, desto größer das Risiko. Die Forscher aus Taiwan unterstreichen deswegen die Bedeutung von intensiver therapeutischer Beratung und Information der Betroffenen seitens der Ärzte. Gleichzeitig warnen sie die Patienten davor, einmal verordnete Psychopharmaka eigenmächtig und ohne Absprache mit den Medizinern abzusetzen. (dapd)