Berlin. Der AOK-Bundesverband empfiehlt Asthmatikern und COPD-Erkrankten ihre Reise besonders gut zu planen. Als Urlaubsorte sollten mit Blick auf die Krankheit Gebirge auswählen. Auch ein Urlaub am Meer ist ein gutes Ziel für Asthmatiker.
Menschen mit Asthma oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sollten eine Reise besonders gut vorbereiten. Das beginnt schon mit der Auswahl des Urlaubsortes, wie Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband, sagt.
Für Menschen mit allergischem Asthma eigne sich oft ein Urlaub im Gebirge in einer Höhe von über 1.000 Metern. "Dort sind Pollen und Hausstaubmilben so weit reduziert, dass die Betroffenen freier durchatmen können", sagt Eymers. Auch die allgemeine Belastung mit Schimmelpilzen sowie mit Luftschadstoffen ist im Gebirge geringer als in tiefen Lagen. Patienten, deren Asthma nicht allergisch bedingt ist, fühlen sich in den Bergen in der Regel ebenfalls wohl. Zu hoch sollten sie sich allerdings nicht vorwagen: In Gletscherregionen kann die extrem kalte und trockene Luft einen Asthmaanfall provozieren.
Medikamente bei Flugreisen im Handgepäck mitnehmen
Auch die salzhaltige Luft am Meer eignet sich für Asthmatiker und Allergiker, weniger dagegen für Patienten mit COPD: Sie kann ihre Atemwege reizen, wie die Medizinerin sagt. Bei einem Aufenthalt in den Bergen sollten von COPD Betroffene möglichst keinen Urlaubsort auswählen, der höher als 600 bis 700 Meter über dem Meeresspiegel liegt. "In der ,dünneren' Luft kann es passieren, dass sie zu wenig Sauerstoff aufnehmen."
Die benötigten Medikamente sollten selbstverständlich mitgenommen werden, bei Flugreisen am besten im Handgepäck. "Bei einer fortgeschrittenen COPD ist bei einer Flugreise allerdings Vorsicht geboten", sagt Eymers. Denn beim Flug in einer Höhe von neun bis elf Kilometern ist der Sauerstoffdruck in der Kabine vermindert, außerdem ist die Luft sehr trocken. Gesunde Menschen gleichen den geringeren Sauerstoffdruck aus. COPD-Patienten schaffen dies jedoch unter Umständen nicht - dadurch kann bei ihnen die Sauerstoffsättigung im Blut unter die kritische Grenze von 55 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) absinken. (dapd)