Berlin. Demnächst wird ein Bluttest eingeführt werden, der ab der zwölften Schwangerschaftswoche anzeigen soll, ob beim ungeborenen Kind das Down-Syndrom vorliegt. Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Carola Reimann, argumentiert für den Bluttest. Unter anderem sei dieser einfach und früh durchzuführen und berge keine Gefahren.

Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Carola Reimann (SPD), will Schwangeren den neuen umstrittenen Bluttest zur Früherkennung des Down-Syndroms nicht vorenthalten. "Bei einer Schwangerschaft sollte zunächst die Frau im Mittelpunkt stehen", sagte Reimann der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Der neue Test wäre für sie eine frühe, einfache und gefahrlose Untersuchung." Im Gegensatz zu anderen Untersuchungsmethoden berge er kein Fehlgeburtenrisiko.

"Verändert nicht die Gesamtsituation"

Dem Vorwurf der Selektion von Menschenleben widersprach die SPD-Politikerin: "Die Zulassung neuer Untersuchungen, wie etwa der Bluttest, verändert nicht die Gesamtsituation." Zudem sei damit zu rechnen, dass nur ein kleinerer Teil der Schwangeren die Untersuchung in Anspruch nehmen werde.

Der Bluttest steht in Deutschland vor der Markteinführung. Durch ihn soll ab der zwölften Schwangerschaftswoche mithilfe von DNA-Analysen ermittelt werden können, ob beim ungeborenen Kind eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) vorliegt. (dapd)