Paris. Der frühere Chef des französischen Unternehmens für Brustimplantate PIP ist am Donnerstag festgenommen worden. Jean-Claude Mas sei in seinem Haus in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit. In seiner Firma wurden Prothesen mit billigem Industrie-Gel statt dem zugelassenen medizinischen Material hergestellt.
Der Gründer der französischen Brustimplantate-Firma PIP, Jean-Claude Mas, ist am Donnerstag vorläufig festgenommen worden. Er sei in der südfranzösischen Region Var aufgegriffen worden und befinde sich nun in Gewahrsam, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus mit den Ermittlungen vertrauten Kreisen. Die Festnahme erfolgte im Zuge eines im Dezember in Marseille eingeleiteten Ermittlungsverfahrens gegen Mas.
PIP hatte für die Brustimplantate ein nicht für die Behandlung von Menschen geeignetes Billig-Silikongel verwendet, mehrere Länder empfahlen daraufhin die Silikonkissen wegen gesundheitlicher Risiken entfernen zu lassen. Mas hatte zugegeben, ein nicht anerkanntes Silikongel verwendet zu haben, wies aber jegliche Gefahren zurück.
Die französischen Behörden empfahlen vor Weihnachten rund 30.000 Trägerinnen von PIP-Prothesen, sich die Kissen herausnehmen zu lassen. Die Arzneimittelbehörde zählt bisher 20 Krebsfälle unter Französinnen mit den von Mas produzierten Einlagen. Ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung und den Silikonkissen ist aber nicht erwiesen. (afp/dapd)