Mülheim/München. . Die Mülheimer Firma Brenntag steht im Visier der Ermittler, die sich mit den fehlerhaften PIP-Brustimplantaten aus Frankreich beschäftigen. Brenntag soll Silikonöle an PIP geliefert haben.

Nach dem Skandal um womöglich gesundheitsgefährdende Brustimplantate aus Frankreich will die Münchener Kanzlei Patientenanwalt AG noch heute oder Montag deutschlandweit die erste Klage einreichen. Im Visier dabei steht auch der Mülheimer Chemikalienhändler Brenntag, der Silikonöle für die Brustimplantate an die französische Firma PIP geliefert hat.

Die Klage, die am Landgericht Karlsruhe platziert werden soll, richtet sich zudem gegen behandelnde Ärzte, deren Klinik und den TÜV Rheinland. Brenntag wird angelastet, Industrie-Silikon an PIP geliefert zu haben, obwohl das Unternehmen für Menschen gedachte Medizinprodukte herstellt.

„Es hätte sich Brenntag ein möglicher Verwendungsmissbrauch aufdrängen müssen“, so Christian Zierhut, Anwalt der Klägerin. Brenntag hatte Mitverantwortung am Skandal zurückgewiesen. Es habe keine Anhaltspunkte gegeben, dass das Silikon in Körpern verwandt werden sollte.