Brüssel. Weil sich Epidemien immer schneller ausbreiten, will die EU ihr seit 1998 bestehendes Krisenmanagement überarbeiten und so die Bevölkerung künftig besser vor Infektionskrankheiten schützen. Außerdem sollen Betroffen schnelleren Zugang zu Impfstoffen bekommen.
Die EU will ihre Bürger besser vor Infektionskrankheiten und anderen gesundheitlichen Bedrohungen jenseits der Landesgrenzen schützen. Das seit 1998 bestehende koordinierte Krisenmanagement soll verbessert werden, weil sich die Epidemien immer schneller ausbreiten.
Die Schweinegrippe, an der 2009 allein in Europa 2900 Menschen starben, und jüngst die rasante Ausbreitung des Bakterienstamms EHEC, das gefährliche Durchfallerkrankungen auslösen kann, hat Brüssel aufgeschreckt.
Das neue Maßnahmenpaket, das EU-Gesundheitskommissar John Dalli jetzt vorstellte, sieht unter anderem eine engere Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation und eine stärkere Rolle der zuständigen EU-Dienststelle („Gesundheitssicherheitsausschuss“) vor.
Auch Gefährdungen durch Klimawandel sollen berücksichtigt werden
Zudem soll es nicht mehr nur um den Schutz vor ansteckenden Krankheiten gehen, sondern auch um Gefährdungen durch chemische Substanzen und Bedrohungen im Zuge des Klimawandels.
Betroffene sollen schnelleren Zugang zu Impfstoffen bekommen, die Mitgliedstaaten sollen einander rascher und ausführlicher informieren und ihre Maßnahmen gegen die jeweilige Bedrohung abstimmen.