Essen. Das hierzulande bekannteste Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Akupunktur. Der Einsatz der feinen Nadeln ist effektiv und praktisch frei von Nebenwirkungen. Alles heilen lässt sich damit jedoch nicht und die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in wenigen Fällen.

TCM – das steht nicht nur für die Produktwelt eines Kaffeerösters. Die drei Buchstaben stehen auch für die Traditionelle Chinesische Medizin. Und deren hierzlulande wohl bekanntestes Therapieverfahren ist die Akupunktur. Denn der Einsatz der feinen Nadeln ist nicht nur effektiv, er ist auch praktisch frei von Nebenwirkungen, so die Deutsche Akademie für Akupunktur e.V. (DAA).

Ihre Wirkungsweise lässt sich nur aus dem chinesischen Verständnis von Gesundheit erklären: Der gesamte Organismus ist von einem dichten Netzwerk an Kanälen, den so genannten Meridianen, durchzogen.

Die Lebensenergie wieder ins Gleichgewicht bringen

Nach altchinesischer Auffassung fließt die Lebensenergie, das Qi, durch eben diese Bahnen. Und nur wenn deren Anteile – bekannt als Yin und Yang – im Gleichgewicht zueinander stehen, ist der Mensch gesund. Ein Ungleichgewicht dieser beiden Pole führt hingegen zu körperlichen und seelischen Symptomen und auf Dauer zu Krankheit.

Energiefluss lässt sich regulieren

Die chinesische Heilslehre geht davon aus, dass man den Energiefluss regulieren kann – durch die Reizung bestimmter Punkte auf den Meridianen. So lässt sich zu wenig Yin oder zu viel Yang ausgleichen, lassen sich Beschwerden lindern oder sogar ganz beseitigen.

Denn laut den DAA-Experten regt sowohl die Ohr- als die Klassische Chinesische Akupunktur die Selbstheilungskräfte an und kann so schulmedizinische Therapien ergänzen, vor allem bei Erkrankungen, die auf eine gestörte Organfunktion zurückzuführen sind. Bei chronischen Schmerzen an der Lendenwirbelsäule oder im Kniegelenk hat sich Nadeltherapie inzwischen sogar so bewährt, dass die Krankenkassen die Kosten übernehmen.

Krankenkassen übernehmen Kosten nur in bestimmten Fällen

Aber auch bei Nervenschmerzen, Migräne oder zur Linderung von Heuschnupfen kommen die feinen Nadeln inzwischen vermehrt zum Einsatz – mit Erfolg. Allerdings, so schränkt die Akupunktur-Akademie ein: So wenig die Akupunktur Gallen- oder Nierensteine auflösen kann, so wenig vermag sie Knochenbrüche zu heilen. Nach einer Operation kann sie jedoch die Schmerzen nehmen.

Eine Akupunkturbehandlung kostet je nach Aufwand zwischen 25 und 80 Euro und dauert meist 30 bis 45 Minuten. Da die gesetzlichen Kassen die Kosten nur in bestimmten Fällen übernehmen, sollte man vorher mit dem Arzt über den Einsatz der Nadeln sprechen.

  • Unter www.akupunktur-patienten.de können sich Patienten unverbindlich über Akupunktur informieren. Über die Arztsuche lassen sich Therapeuten finden