München. .
Alternative Heilmethoden liegen im Trend. So wird beispielsweise Akupunktur heute auch oft gegen Allergien und Heuschnupfen eingesetzt. Ob die Nadeltechnik jedoch wirklich hilft, ist bei Experten umstritten.
Eine bei Allergien genutzte Behandlungsalternative ist die Akupunktur. Betroffene sollten demgegenüber aber skeptisch sein: „Hier würde ich erst einmal die aktuellen Studien abwarten“, empfiehlt der Allergologe Johannes Ring aus München, der als Wissenschaftler selbst an entsprechenden Untersuchungen beteiligt ist. Noch sei es fraglich, ob die Akupunktur tatsächlich die Allergie-Beschwerden lindert oder gar als Ersatz für Antihistaminika oder einer Hyposensibilisierung, also einer Allergieimpfung, herhalten könne. „Ich kann das weder empfehlen noch davon abraten, momentan kann die Wissenschaft nicht sagen, ob es tatsächlich funktioniert“, sagt der Mediziner. Die gesetzlichen Krankenkassen sehen das ähnlich, und bezahlen die alternative Therapie in der Regel nicht.
Akupunktur hilft bei einem Teil der Patienten
Akupunktur-Befürworter sind der Meinung, dass die Nadeltechnik einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem hat, und somit auch einer Allergie entgegenwirkt. Im Gegensatz zu einer üblichen Behandlung mit Medikamenten sollen Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Mattheit ausbleiben. Erste Untersuchungen deuteten zwar darauf hin, dass die Akupunktur zumindest einem Teil der Patienten mit Heuschnupfen und Asthma helfen könnte, räumt Ring ein. Doch diese Untersuchungen wurden mit vergleichsweise wenigen Studienteilnehmern durchgeführt - zudem sei es auch fraglich, wie lange ein möglicherweise positiver Effekt anhalten könnte. (ddp)