Bad Wildbad. Ursula Jahn-Zöhrens vom Deutschen Hebammenverband e.V. warnt Schwangere vor dem Umgang mit Katzen. Durch deren Kot könne die Infektionskrankheit Toxoplasmose übertragen werden und zu Fehlgeburten oder Fehlentwicklungen des Kindes führen.

Schwangere sollten nicht mit Katzenkot in Berührung kommen. "Durch den Kot kann Toxoplasmose übertragen werden, eine Krankheit, die das ungeborene Kind gefährdet", warnt Ursula Jahn-Zöhrens vom Deutschen Hebammenverband e.V. Toxoplasmose ist eine häufig anzutreffende Infektionskrankheit, die hauptsächlich Katzen betrifft und durch den Parasiten "Toxoplasma gondii" entsteht.

Risiko einer Fehlgeburt

"Bei Kindern und Erwachsenen verläuft eine Infektion in der Regel nur mit leichten Grippesymptomen, oft sogar völlig unbemerkt", sagt die Hebamme. Im Normalfall ist das auch gar nicht schlimm, denn die Erkrankung heilt ohne Folgen aus. Anders jedoch bei schwangeren Frauen: So birgt eine Infektion das Risiko einer Fehlgeburt oder von Fehlentwicklungen beim Kind, wie körperliche oder geistige Behinderung.

Während früher ein Antikörper-Test Standard der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen war, ist dieser Test heute eine IGEL-Leistung, die aus eigener Tasche bezahlt werden muss und 20 bis 25 Euro kostet. "Der Test zeigt, ob man die Krankheit bereits hatte und damit immun ist", sagt Jahn-Zöhrens. Bei einem negativen Testergebnis sei kein Schutz gegen den Erreger gegeben. Katzenbesitzerinnen sollten die Reinigung des Katzenklos auf andere Personen übertragen, rät die Expertin. Sei das nicht möglich, dürfe nur mit Handschuhen gearbeitet werden. "Das gilt auch für Gartenarbeit, wenn Katzen dort frei laufen." (dapd)