London. .

Ungewollt kinderlosen Paaren können Ärzte mit künstlicher Befruchtung helfen. Doch Forscher fanden jetzt heraus, dass das Verfahren im Vergleich zur natürlichen Empfängnis das Risiko für Zerebralparese, einer Störung des Nerven- und Muskelsystems, erhöht.

Die sogenannte Zerebralparese ist eine Störung des Nerven- und Muskelsystems. Kinder, die unter der Erkrankung litten haben bleibende Bewegungs- und Haltungsstörungen, die sich in der Regel jedoch wirksam verbessern lassen.

Ursache scheint das medizinische Vorgehen zu sein

Forscher fanden jetzt heraus, dass das Verfahren im Vergleich zur natürlichen Empfängnis das Risiko des Kindes für eine Zerebralparese erhöht. Diese Gefahr basiert einer dänischen Studie zufolge nicht auf den Zeugungsproblemen der Eltern, sondern offenbar auf dem medizinischen Vorgehen. Die Mediziner der Universität Aarhus betonen jedoch, dass das absolute Risiko eines künstlich gezeugten Babys für die Hirnschädigung sehr gering ist.

Fruchtbarkeit hat keine Auswirkungen auf die Hirnschädigung

Dass Kinder nach einer künstlichen Befruchtung eher eine Zerebralparese erleiden, wissen Mediziner schon länger. Allerdings mutmaßten manche Forscher, dies könnte an den Fruchtbarkeitsproblemen der Eltern liegen. Dieser Annahme widerspricht die Analyse von über 90.000 Geburten. Ob die Eltern eine Schwangerschaft schnell erreichten oder erst nach über einem Jahr, beeinflusste das Risiko für eine spätere Zerebralparese nicht. Daraus schließen die Epidemiologen, dass eine geringere Fruchtbarkeit keinen Einfluss auf die Hirnschädigung hat.

Allerdings war auch nach künstlicher Befruchtung die Gefährdung gering, wie die Forscher im Fachblatt „Human Reproduction“ schreiben. In der Studie erlitt eines von 176 so gezeugten Babys eine Zerebralparese. Das Risiko sinkt nochmals deutlich, wenn der Mutter nur ein einzelner Embryo eingepflanzt und so eine Mehrlingsschwangerschaft vermieden wird. (dapd)