Düsseldorf. .

Jede neunte Schwangere in Nordrhein-Westfalen raucht auch während der Schwangerschaft. Früh- und Fehlgeburten drohen. Doch viele schwangere Raucherinnen haben nicht einmal die Menge im Griff.

Viele wissen, dass es ihr Baby gefährdet und tun es trotzdem: Rund elf Prozent der schwangeren Frauen in NRW greifen zum Glimmstängel. Das ist das Ergebnis einer Datenauswertung der Techniker Krankenkasse in Düsseldorf. Die werdenden Mütter rauchen, obwohl es den Ungeborenen erheblich schadet, erklärte der NRW-Landesverband der TK.

Auch die Menge ist erschreckend: Im Schnitt konsumierten rauchende Schwangere neun Zigaretten am Tag. „Ihre Babys qualmen so schon über 2.500 Zigaretten mit, bevor sie den ersten Atemzug getan haben“, rechnet die TK vor.

Frauen gestresst

Wer schwanger ist und trotzdem raucht, riskiert eine Früh- oder Fehlgeburt, warnt die Krankenkasse. Zudem wögen die Babys im Durchschnitt 200 bis 250 Gramm weniger als Neugeborene von Nichtraucherinnen. Auch die Gefahr, am plötzlichen Kindstod zu sterben, sei für Raucherkinder doppelt so hoch.

Elmar Kappenberg, Gesundheitsberater der TK, kennt die Gründe, warum viele Frauen von dem Laster nicht lassen können: „Rauchen ist eine Suchterkrankung. Davon wegzukommen ist für viele schwer. Hinzu kommt, dass mit der Schwangerschaft ein neuer Lebensabschnitt beginnt, was für einige Frauen Stress und Unsicherheit bedeutet.“

Die TK bezieht sich auf Daten der Geschäftsstelle Qualitätssicherung im Krankenhaus. Zugrunde liegen die Daten der Beratungen in der Geburtshilfe. (jgr)