Essen. Das antike Rom war zur Blütezeit das größte Reich Europas mit pulsierenden Metropolen. Doch waren die Menschen durch die Luftverschmutzung dümmer?
- Zur Blütezeit war das antike Rom das größte Reich der Erde.
- Doch waren die Menschen durch Luftverschmutzung dümmer?
- Eine aktuelle Studie gibt Aufschluss zur Intelligenz der antiken Römer.
Blei ist ungesund. Der Stoff schädigt das Nervensystem – vor allem Kleinkinder und Ungeborene sind gefährdet. So kann eine Bleivergiftung nicht nur müde und reizbar machen, sondern nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit auch noch weitere Schäden hinterlassen: irreparable Hirnschäden, Krämpfe, Koma – und verminderte Intelligenz.
Heutzutage gibt es verschiedene Gesetze, die die Bleibelastung bei den Menschen so gering wie möglich halten sollen. Denn Blei ist nicht nur giftig, sondern auch unvermeidlich. Zwangsläufig nehmen Menschen Blei über die Atemluft, die Nahrung oder das Trinkwasser auf. Freigesetzt wird es zum Beispiel durch Vulkanausbrüche, Erosionen – oder Bergbau.
„Schädliche Auswirkungen der modernen Bleibelastung sind bekannt“
„Die schädlichen Auswirkungen der modernen Bleibelastung auf die menschliche Gesundheit sind allgemein bekannt“, heißt es in der aktuellen Arbeit von Joseph McConnell vom Desert Research Institute (DRI) in Nevada und seinem Team, die sich mit der europaweiten Bleiverschmutzung in der Atmosphäre befasst. Die Forscher kommen zu dem Schluss: „Belege aus der Römerzeit deuten auf eine erhebliche Bleibelastung hin, die vor mehr als 2.000 Jahren möglicherweise die menschliche Gesundheit beeinträchtigte.“
Die bedeutendste Belastung vor mehr als 2.000 Jahren nach Ansicht der Forschenden: Der Silberbergbau und die Silberverhüttung, damals die Grundlage der römischen Wirtschaft. Gemessen wurde die Belastung in arktischen Eiskernen und durch atmosphärische Modellierung.
„Das ist eine große Sache“
„Basierend auf modernen epidemiologischen Studien erhöhte diese Luftverschmutzung den Bleigehalt im Blut von Kindern, was zu einem weit verbreiteten kognitiven Abbau führte, einschließlich einer geschätzten Verringerung des Intelligenzquotienten um 2,5 bis 3 Punkte“, bilanzieren die Forscher. „Eine IQ-Reduktion um zwei bis drei Punkte klingt nicht nach viel, aber wenn man das auf die gesamte europäische Bevölkerung anwendet, ist das eine große Sache“, wird Nathan J. Chellman - Co-Autor der Studie - zitiert.
Während der Hochzeit des Römischen Reiches sollen insgesamt 500 Kilotonnen Blei freigesetzt worden sein – ein bis dato historisches Langzeithoch.
Ausgrabungen und Archäologie: Hier gibt es weitere Informationen
- „Alle überrascht“: Riesiger neuer Raubdinosaurier gefunden
- Gefährliche Ausgrabung enthüllt bedeutenden römischen Schatz
- 230 Millionen Jahre alt: Saurier-Fund schreibt Geschichte um
- Michelangelo-Sensation: Papst-Skulptur wieder aufgetaucht?
- Grab in Ägypten entdeckt: Königlicher Arzt und Magier
- Verringerte Luftverschmutzung im antiken Rom die Intelligenz?
- Sensationsfund: Meisterwerk der römischen Schmiedekunst
- „Moment der Weltgeschichte“: Schlachtfeld von Alexander des Großen gefunden
- Dinosaurier-Evolution: Studie enthüllt neue Geheimnisse