NRW. Wanderwegen: Wir haben sieben Routen gesammelt, auf denen es im Winter einiges zu entdecken gibt. Für Anfänger wie auch anspruchsvolle Wanderer.
- NRW hat zahlreiche Wanderwege für alle Ansprüche zu bieten.
- Wir haben sieben Routen herausgesucht, die sich für eine Winterwanderung eignen.
- Alle Informationen zu den winterlichen Wanderwegen haben wir in unserer Übersicht gesammelt.
NRW ist Wanderland. Die Wanderwege in der Region laden nicht nur bei Sonnenschein zum Ausflug ein. Auch im Winter sind die Wanderrouten in NRW einen Ausflug wert. Die Wege führen durch Wälder und Weiden, vorbei an Wildreservaten, Burgruinen und Industriedenkmälern.
Wir haben sieben Wanderwege in Nordrhein-Westfalen gesammelt - für alle Ansprüche von Anfänger bis Profi. Eine der Routen ist sogar barrierefrei.
Wandern im Wittener Muttental
Im Wittener Muttental soll der Sage nach die Wiege des Ruhrbergbaus liegen. Einst soll dort ein junger Schweinehirte ein Feuer entfacht haben und dabei eingeschlafen sein. Als er Stunden später aufwachte, wunderte er sich über die glimmenden schwarzen Steine im Feuer. So oder so ähnlich soll die Wittener Kohle entdeckt worden sein. Der Name des Tals leitet sich von seiner früheren Nutzung ab: „Mutte“ für die Muttersau.
Der Bergbaurundweg führt mitten durchs Grüne, vorbei an Klein- und Kleinstzechen, alten Stollen und Aufschlüssen. Besonders in Herbst und Winter bietet sich ein unverstellter Blick auf die historischen bergbaulichen Anlagen. Ein Highlight auf der Route ist die Burgruine Hardenstein am Ruhrufer. Zwischen Burg und Gewässer verkehrt zudem ein Museumszug, der ein schönes Fotomotiv abgibt.
Insgesamt führt der sechs Kilometer lange Wanderweg an 30 Stationen vorbei. Parkmöglichkeiten bieten sich auf dem kostenfreien Parkplatz an der Nachtigallstraße.
Bochum: Winterausflug im Weitmarer Holz
Die größte zusammenhängende Waldfläche Bochums lockt Wanderer mit Bergbauhistorie und mehreren Wildgehegen. Neben Dammwild und Wildschweinen gibt es im Weitmarer Holz auf einem etwa vier Kilometer langen Weg die örtliche Flora und Faune zu entdecken. Kurios: Die Legende um den Schweinehirten, der im Muttental die Steinkohle entdeckte, hat auch im Weitmarer Holz Spuren hinterlassen. Zu Ehren des Bochumer Schriftstellers Georg Breuker, der die Legende in seinem Roman „Jörgen der Bergmann“ verarbeitete.
Es gibt allerdings noch weitere, gefährlichere Spuren der Bergbauvergangenheit zu entdecken. Wanderer sollten vorsichtig sein. Bochum Marketing empfiehlt, auf den Wegen zu bleiben und warnt: „Das Waldgebiet ist vom Bergbau gezeichnet.“
Ruhruni Bochum: Wanderung im botanischen Garten
Ihre Wanderpartner sind nicht frosterprobt, aber sie wollen trotzdem gemeinsam in die Natur? Der botanische Garten an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) kann die Lösung sein. In den Gewächshäusern ist die eisige Kälte von draußen schnell vergessen. Die vier Themenwelten Tropen, Wüste, Australien, Südafrika bieten zudem einen grünen Ausgleich zur kargen Jahreszeit – das perfekte Gegenmittel für den Winter-Blues.
Der Garten misst 13 Hektar, beherbergt über 10.000 Pflanzenarten und gehört zu den größten Deutschlands. Neben den exotischen Pflanzen ist der Chinesische Garten ein weiteres Highlight. Er wurde im Jahr 1990 als Geschenk einer japanischen Partneruniversität gebaut und bietet ein einzigartiges Fotomotiv – besonders bei Schneefall.
Hattingen: Winterimpressionen in der Elfringhauser Schweiz
Der Name des „Hattinger Hügellandes“ geht auf einen uralten Marketing-Trick zurück. Weil die Schweiz zur Zeit der Namensgebung synonym mit idyllischer Natur, imposanten Bergen und grünen Almwiesen war, haben sich einige Regionen den Begriff „Schweiz“ zu eigen gemacht. So ist die Elfringhauser Schweiz eine von über 130 Schweizen in Deutschland. Tatsächlich bietet der Landstrich zwischen Hattingen, Wuppertal, Sprockhövel und Velbert eine willkommene Abwechslung vom Grau des Ruhrgebiets.
Wer auf den Spuren der Geschichte wandern möchte, sollte den Rundwanderweg A5 einschlagen. Die etwa neun Kilometer lange Strecke startet laut dem Portal ich-geh-wandern.de auf dem Wanderparkplatz „Am Roten Haus“, Elfringhauser Straße 200. Von dort geht es zum Bergerhof, der im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Heute bietet der Erlebnisbauernhof ein breites Programm für Kinder an – samt Ponyreiten und Streichelzoo – und eine Freilandgastronomie zur Einkehr an.
Vom Hof aus führt der Wanderweg A5 weiter durch das Felderbachtal und ins Tal Haselbecke. Profitipp: Der Schweiz-Effekt stellt sich am ehesten bei Schneefall ein. Wer Kinder im Schlepptau hat, sollte den Schlitten ins Auto packen, um lange Gesichter zu vermeiden.
Baldeneysteig: Rund um den Baldeneysee in Essen
Der im Jahr 2017 eingeweihte Baldeneysteig ist unter Wanderfreunden sehr beliebt – auch über die Stadtgrenzen hinaus. Die beinahe 27 Kilometer lange Strecke mit Höhenunterschieden von rund 600 Metern kann sowohl von Wanderprofis in Gänze als auch von Familien in kleinen Etappen zurückgelegt werden.
Sie führt vorbei an Sehenswürdigkeiten, wie der Villa Hügel, ehemaligen Zechengeländen und Wildgattern sowie an diversen Restaurants. Das Highlight des Wanderwegs sind die vielen Aussichtspunkte, von denen aus sich ein einzigartiger Blick auf den Baldeneysee bietet.
Achtung: Laut der Stadt Essen ist derzeit ein Teilstück des Baldeneysteigs zwischen der Straße Heskämpchen und dem Hardenbergufer wegen eines Hangrutsches gesperrt.
Haltern am See: Die Westruper Heide
Vier Wanderwege führen durch die etwa 90 Hektar große Heidelandschaft bei Haltern am See. Seit dem Jahr 1937 steht der Landstrich unter Naturschutz und sollte deshalb nur auf den offiziellen Wegen begangen werden. Laut dem Portal westruper.heide.de gibt es sogar eine barrierefreie Route. Diese beginnt am Hotel Seehof, Hullener Straße 102, und ist für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder mit einem Kinderwagen zurücklegbar.
Mithilfe eines taktilen Leitsystems und entsprechenden Infotafeln können auch Menschen mit Sehbehinderung das Naturschutzgebiet genießen. Erläuterungen des taktilen Leitsystems werden in Audioform vom Kreis Recklinghausen auf dem Portal westruper-heide.de angeboten – auch in leichter Sprache. Auch eine sprachgesteuerte GPS-Führung bietet der Kreis an.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Wanderrundwegen in der Waltroper Heide gibt es auf dem Portal regiofreizeit.de.
Hagen: Natur und Kultur auf dem „3-Türme-Weg“
Der Wanderweg in der Ruhrstadt Hagen verbindet auf seinen Abschnitten drei wesentliche Aspekte des Ruhrgebiets: Industrie, Natur und Kultur. Deswegen und aus weiteren Gründen hat ihn der Verein Deutsches Wanderinstitut zum Premiumweg auserkoren. Im Ruhrgebiet ist das ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, es handelt sich um den ersten und bisher einzigen seiner Art in der Region.
Der Rundwanderweg führt auf 11,6 Kilometern quer durch den Hagener Stadtwald. Für die Strecke braucht man laut der Homepage 3tuermeweg.de etwa fünf Stunden. Dabei passieren Wanderer unter anderem einen historischen Fallhammer, das Hagenfenster und einen Wildpark samt Aussichtsplattform.
Besonderheit und Namensgeber der Strecke sind der 24 Meter hohe Bismarckturm – das Wahrzeichen der Stadt Hagen, der Eugen-Richter-Turm (23 Meter) und der Kaiser-Friedrich-Turm. Letzterer thront auf dem höchsten Punkt des 3-Türme-Wegs, einem 373 Meter hohen Berg.
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