Lüdenscheid.

Während sich die Polit-Prominenz vor der Bundestagswahl in Lüdenscheid noch die Klinke in die Hand gibt, bereiten die Parteistrategen vor Ort längst die Kommunalwahlen im Mai 2014 vor. In den großen Parteien läuft die Kandidaten-Findung für Stadtrat, Kreistag und Bürgermeisterwahl.

Erste Namen nannte gestern der Vorsitzende der Lüdenscheider CDU, Ralf Schwarzkopf: Für Lüdenscheid sollen im Mai neben ihm selbst als amtierendem Kreistagsmitglied Ursula Meyer, Burkhard Sors, Miriam Schulte und Dennis Linnarz ins Rennen um die Kreis-Mandate gehen.

Für die Wahl zum Stadtrat sei das Kandidaten-Tableau fast vollständig. Neue Kandidaten habe die CDU auf inhaltliche wie zeitliche Anforderungen der Ratsarbeit vorbereitet, berichtete Schwarzkopf. Nachdem zuletzt drei Unternehmer wegen beruflicher Belastung ausscheiden mussten, sei dies unumgänglich gewesen. Die Union werde auf ihrem Nominierungs-Parteitag eine „gelungene Mischung aus erfahrenen Ratsmitgliedern und jungen Talenten“ präsentieren, wobei Schwarzkopf noch keine Namen nannte.

Junge bleiben vermehrt am Ort

Unter den Jungen gebe es die erfreuliche Entwicklung, dass sie dank neuer Bildungsangebote vermehrt am Ort blieben, statt in der ganzen Republik zu studieren. Somit stünden sie auch für die politische Arbeit zur Verfügung. „Eine Lücke gibt es in der Generation 50 plus“, räumte Schwarzkopf ein. Zugleich freue ihn, wieder vermehrt frühere Aktive begrüßen zu können: „Auch das ist für uns natürlich Potenzial. Die Leute merken, dass mit der CDU einiges zu bewegen ist.“

Die Union als größte Oppositionspartei werde auch wieder einen Bürgermeister-Kandidaten gegen SPD-Amtsinhaber Dieter Dzewas aufstellen. „Jemand anderen hätten die gar nicht vorzuweisen“, ist Schwarzkopf sicher. Dzewas fehle die Vorstellung davon, wie die Stadt sich verändern soll. „Hier muss der Bürgermeister die treibende Kraft sein.“ Stattdessen verstecke sich Dzewas, wie im Streit um den Umzug von VHS und Musikschule, hinter der Politik, wenn es ernst werde, „um dann wieder irgendwo Blümchen zu verteilen“. Hier wolle die Union eine echte Alternative bieten und stehe „in sehr guten Gesprächen“.

„Wer bleiben will, der bleibt.“

Vor einer Nominierung stehe indes Dzewas’ Entscheidung, ob er im Mai antritt oder die Entscheidung um den Rathaus-Chefsessel erst 2015 sucht. Denn Bürgermeister und Landräte wurden auf sechs Jahre gewählt, die Ratsperiode währt nur fünf. Dazu muss sich Dzewas, der sich erneut stellen will, bis Ende November erklären.

Die SPD-Ratsmitglieder haben indes nur noch wenige Tage, um sich für oder gegen eine erneute Kandidatur zu entscheiden, sagte der Stadtverbands-Vorsitzende Gordan Dudas. Und: „Wer bleiben will, der bleibt.“ Frei werdende Wahlbezirke würden zunächst aus den Ortsvereinen heraus besetzt. Im November entscheide dann die Stadtverbands-Delegiertenkonferenz über diese Vorschläge. Zur Kreistagswahl hätten bisher Harald Metzger, Dobbin Weiß und Bernd Schildknecht ihre Bereitschaft zu erneuten Kandidaturen erklärt.