Lüdenscheid.
Keine sechs Wochen sind es mehr, dann werden die Bürger wieder zur Bundestagswahl gebeten. Während viele Politiker sich derzeit im Urlaub auf die „heiße Wahlkampfphase“ vorbereiten, lächeln sie einem vor Ort bereits von zahlreichen Plakaten entgegen. Allerdings lediglich in drei Metern Höhe am Laternenmast – Holzbretterwände sucht man im Lüdenscheider Stadtgebiet vergebens. Und das schon seit einigen Jahren.
„Diese Holzbretter wurden vor einiger Zeit abgeschafft, und zwar aus einem ganz pragmatischen Grund: Viele waren schon so alt, dass sie ausgetauscht hätten werden müssen“, erklärt Dieter Rotter vom zuständigen Fachdienst auf LN-Anfrage. Das hätte Kosten in fünfstelliger Höhe zur Folge gehabt. Im Einvernehmen mit den Parteien habe man eine neue Lösung gesucht und einen Vertrag mit der Firma Media Team abgeschlossen, die seitdem für jene Plakatrahmen im Stadtgebiet verantwortlich zeichnet. Generell könne nämlich jede Kommune für sich entscheiden, wie sie mit der Plakatierung umgehe.
Westfa-Werbung stellt Litfass-Säulen bereit
Im Zuge der bevorstehenden Wahl wurden nun 300 zusätzliche doppelseitige Plakatrahmen an den Hauptverkehrsstraßen aufgehängt, „eben da, wo es sinnvoll ist“. Seit dem vergangenen Wochenende – also sechs Wochen vor dem Wahltermin – dürfen diese nun auch gefüllt werden. „Jeder zugelassenen Partei steht zunächst ein festes Kontingent zur Verfügung“, erklärt Rotter weiter. Die übrigen sowie jene, die von den kleinen Parteien nicht in Anspruch genommen werden, werden nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel verteilt. „Der richtet sich nach den Stimmanteilen der Parteien bei der letzten Wahl.“
Doch so ganz verzichten auf großformatige Plakate müssen die Parteien auch in Lüdenscheid nicht. Denn zusätzlich gebe es laut Rotter einen Vertrag mit der Firma Westfa-Werbung, die im Vorfeld der Wahl 40 großflächige Plakatwände und Litfass-Säulen zur Verfügung stellt – die Verteilung erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei den Plakatrahmen.
Während der Versuch von Plakaten am Fuß der Laternenpfähle sich nicht bewährt habe – sie wurden zu oft zerstört – habe es bei der derzeitigen Lösung bislang übrigens keinerlei Beschwerden gegeben.