Halver.

Nach nur ein paar Monaten Dasein gerät „Heinrich“ in die Schlagzeilen. Ohne sein Zutun. Die Betonfigur des Zwar-Netzwerkes wurde ein Opfer sinnlosen Tuns. René Henkel ist mehr als empört, Martin Ronge fassungslos, die Aktiven des Zwar-Netzwerkes sind „total geschockt“, wie Bärbel Meyrich erklärt, und Bürgermeister Dr. Bernd Eicker, den die Nachricht am Samstagvormittag auf dem Weg in den Urlaub erreicht, macht die Hiobs-Boschaft ebenfalls sehr betroffen: Denn „Heinrich“ ist hin.

Der Betreiber des Lotto-, Tabak- und Zeitschriftenladens und sein Nachbar vom Gemüseladen entdecken die Tat, als sie ihre Geschäfte am Samstag öffnen wollen. In der Nacht von Freitag auf Samstag haben „böse Buben“ dem Betonmann brutal die Beine zerschmettert und ihn auf dem Bürgersteig liegen lassen. „Von wegen, wir brauchen in Halver nicht mehr Polizeipräsenz“, empört sich Henkel.

Erst Ende Juli am Alten Markt angekommen, war Heinrich kurz darauf entführt und auf Halvers einzigen Kreisel postiert worden. Ein Streich des Bürgerbus-Vereins, der jedoch nicht böse gemeint war. Mehr Aufmerksamkeit sollte ihm damit verschafft werden, wie die Entführer gestanden – und das ist ihnen auch gelungen. Das Ganze jedoch nicht, ohne die Heinrich-Initiatoren vom Zwar-Netzwerk unmittelbar nach der Tat informiert zu haben.

Heinrich soll repariert werden

Die Symbolfigur Heinrich war dazu erkoren, sich als stiller Botschafter und Beobachter Projekte in Halver anzuschauen, die mittel- oder unmittelbar von der Regionale 2013 betroffen sind. Denn die Mitglieder der Zwar-Bürgergruppe verfolgen die geplanten Veränderungen in Halver mit großem Interesse und wollen mit der „Aktion Heinrich“ auch das Bewusstsein anderer Bürger wecken. Heinrich, der seit April erst vor dem Seniorenzentrum Bethanien, dann kurz am Alten Markt, auf dem Kreisel und vor dem Quartiersbüro Position bezogen hatte, sollte auch noch die Schieferhäuser, den Wippermann-Park, das Rathaus und das Bürgerzentrum besuchen. Jetzt ist erst einmal Pause angesagt. Heinrich soll repariert werden.

„Sehr schade“ finden die Zwar-Akteurinnen die zwangsläufige Verzögerung, denn die Reparatur koste Zeit, die eigentlich in andere Projekte investiert werden sollte. Heinrich, der sich in der Bevölkerung schon großer Beliebtheit erfreue, soll noch eine jugendliche Person zur Seite gestellt bekommen, wird verraten. Mit dem Hintergedanken, „dass sich vielleicht auch Heranwachsende mit ihren Gedanken und Vorschlägen zur Entwicklung Halvers einbringen und die zweite Kunstfigur zu ihrem Sprachrohr machen“, sagt Marita Plattfaut.